Die Erkundungsbohrung R 10 ist abgeschlossen. Die Kernbohrung hat insgesamt eine Länge von 386 Metern erreicht. Die gewonnenen Bohrkerne haben jeweils einen Durchmesser von 100 Millimetern und eine Länge von einem Meter. Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) wird die Bohrkerne nun detailliert untersuchen. Parallel wurden im Bohrloch geophysikalische Messungen durchgeführt. Die Ergebnisse werden ebenfalls ausgewertet. Sobald alle Ergebnisse vorliegen, werden diese in das geologische Strukturmodell der Asse einfließen.
Während der Bohrarbeiten konnte im Bereich von 300 bis 308 Metern eine Grundwasserprobe entnommen werden. Behälter mit einem Fassungsvermögen von 100 Millilitern bis fünf Litern wurden befüllt und an verschiedene Labore zur weiteren Untersuchung gegeben. Unter anderem soll das Alter des Grundwassers ermittelt werden.
Mehrere Herausforderungen wurden bei der Asse-Bohrung bewältigt
Um die benötigten Bohrkerne an die Oberfläche zu bringen, wurde mit einer sogenannten Spülbohrung gearbeitet. Hierbei wird zum Transport des beim Bohrvorgang anfallenden Materials an die Oberfläche ein Spülmedium eingesetzt. Im vorliegenden Fall handelte es sich um Wasser, dem Ton zugegeben wurde, in den Bereichen des Salzgesteins wurde eine gesättigte Salzlösung verwendet.
Der Verlauf des Bohrlochs wurde regelmäßig kontrolliert. Dies war notwendig, da die Kernbohrung aufgrund der steilen Lagerung der geologischen Schichten dazu neigte, von der eingeschlagenen Richtung abzuweichen. Um den Bohrlochverlauf zu stabilisieren, wurde bei einem abweichenden Verlauf der Bereich zementiert und die Bohrung neu ausgerichtet.
Eine weitere technische Herausforderung stellte eine Störungszone in circa 320 Metern Tiefe dar. Durch Risse floss das verwendete Spülmedium in das umliegende Gestein. Daraufhin musste der Bereich um das Bohrloch mit Zement verfüllt und durch eine Verrohrung zusätzlich gesichert werden. Diese Arbeiten verzögerten den Bohrfortschritt, so dass die im Oktober 2020 begonnenen Bohrarbeiten nicht, wie ursprünglich geplant, bis Ende März 2021 abgeschlossen werden konnten. Die weiteren Bohrarbeiten verliefen problemlos. Der vorgesehene Minimalabstand der Bohrung zum Grubengebäude von rund 260 Metern wurde stets eingehalten. Nach Abschluss der Arbeiten wurde das Bohrloch teilweise verfüllt.
Dazu dienen die Bohrungen auf der Asse
Durch die übertägigen Erkundungsbohrungen R10 und R11 werden weitere Informationen zum Aufbau und zur Struktur des Deckgebirges, zum Übergangsbereich zwischen Deckgebirge und Salzgestein sowie zur hydrogeologischen Situation im Gebirge gesammelt. Die Bohrungen liefern Daten zu grundwasserführenden Schichten, die für den Lösungszutritt in die Schachtanlage Asse II von Bedeutung sein können. Die Ergebnisse werden in das geologische und hydrogeologische Modell der Asse einfließen. Die Erkundungsbohrungen sind Teil eines größeren Erkundungsprogramms, zu dem auch die bereits durchgeführte 3D-Seismik gehört.
Weitere Informationen zu den Erkundungsbohrungen R10 und R11 finden Sie hier:
Die abgelenkten Bohrungen östlich der Schachtanlage verlaufen nach Plan
Die Arbeiten an den weiteren Erkundungsbohrungen Remlingen 15-S1 und Remlingen 15-S2 östlich der Schachtanlage Asse II liegen im Zeitplan. Die BGE berichtete hierzu in der Pressemitteilung vom 22. Januar 2021.