Nach Übergang der Betreiberverantwortung auf die Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH (BGE) wird diese die Veranstaltungsreihe "Betrifft: Asse" fortführen. Dr. Jörg Tietze, Leiter des Projekts Asse, gab einen Überblick über den gegenwärtigen Stand der Rückholungsplanung und über die Aufgaben in den kommenden Monaten.
Die Ausführungen von Tietze gliederten sich in die Punkte:
- Bergbau- und Sondermaßnahmen
- Stabilisierung, Notfall- und Vorsorgemaßnahmen
- Zwischenlager und Schacht 5
- Infrastruktur und Bergetechnik
Sämtliche Vortragsinhalte finden Sie in den
hier veröffentlichten Folien.
Hinweis: Auf Folie 23 ist uns ein Fehler unterlaufen. Unter dem Punkt "Geringe Tritiumkonzentration" muss es richtig heißen: max. 0,7 kBq/kg im Versatz - Freigrenze nach StrlSchV 1.000.000 kBq/kg. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen.
In seinem Vortrag wies Tietze unter anderem darauf hin, dass die untertägige Baustoffanlage zur Verwertung kontaminierter Lösungen in Betrieb genommen werden konnte. Zudem ist die Firstspaltverfüllung zu rund 70 Prozent abgeschlossen. Zukünftig ist hier mit einer Verlangsamung des Fortschritts zu rechnen, da für die Verfüllung der noch verbleibenden Firstspalte ein häufiges Umsetzen der Baustoffanlage notwendig ist.
Zudem verwies Tietze auf die jüngsten Erfolge bei der Faktenerhebung, bei der die Einlagerungskammer 7 im August dieses Jahres erstmals mit einer Kamera befahren werden konnte. „Erstmals seit Jahrzehnten haben wir Bilder aus einer Einlagerungskammer auf der 750-Meter-Ebene vorliegen. Die Messdaten und die Bilder zeigen bisher das erwartete Schadensbild“, so Tietze. Die bisher gewonnen Informationen stünden der Rückholung nicht entgegen.
Mit Blick auf das Jahr 2018 stellte Tietze die Inbetriebnahme der Anlage zur Annahme, Zwischenspeicherung und Förderung von Lösungen (AFL II) in Aussicht. Darüber hinaus würden die Konzeptplanungen für die Rückholung der radioaktiven Abfälle fortgeschrieben und erste Ergebnisse erwartet. „Die Konzeptplanung für die Rückholung der radioaktiven Abfälle von der 725-Meter-Ebene sollen Mitte 2018 abgeschlossen werden. Mit einem Abschluss der Konzeptplanungen für die 511- und die 750-Meter-Ebene ist erst zu Beginn des Jahres 2019 zu rechnen“, so Tietze.
Erwartungsgemäß stießen die Zwischenlagerung der radioaktiven Abfälle und die dafür notwendige Konditionierung auf das größte Interesse bei den anwesenden Personen. Die BGE hat mit Übernahme der Betreiberverantwortung begonnen, die Arbeiten in den jeweiligen Projekten auf den Prüfstand zu stellen und bei Bedarf neu zu bewerten. Dieser Prozess ist noch nicht abgeschlossen. Die BGE plane, das Thema mit der Asse-2-Begleitgruppe (A2B), der Arbeitsgruppe Optionen – Rückholung (AGO) sowie im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung zu diskutieren, versprach Tietze.
Veranstaltungsreihe "Betrifft: Asse"
Die Veranstaltungsreihe "Betrifft: Asse" ist ein Forum für interessierte Bürgerinnen und Bürger, um über aktuelle Arbeiten und Fragestellungen mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der BGE zu diskutieren. Die nächste Veranstaltung ist für das erste Quartal 2018 vorgesehen.