Aktuelle Arbeiten - Schachtanlage Asse II

Übersicht über die wesentlichen Arbeiten in der Kalenderwoche 39/2019

Stabilisierung und Notfallplanung
Die Rückholung kann nur in einem langfristig stabilen Bergwerk erfolgen. Zudem müssen Vorbereitungen für einen möglichen Notfall getroffen werden.

  • Im Rahmen der Notfallvorsorge werden auf der 532-Meter-Ebene (Sohle) Hohlräume mit Beton (Sorelbeton) verfüllt.
  • In der Wendelstrecke im Niveau der 658-Meter-Ebene werden die Arbeiten am Stützbauwerk im südlichen Bereich erneut aufgenommen. Mitarbeiter des Grubenbetriebes errichten eine Stützmauer, da der Bereich durch den Gebirgsdruck stark beansprucht ist.
  • Das Umfeld der Baustoffanlage BA 20 auf der 700-Meter-Ebene ist durch den Gebirgsdruck stark geschädigt. Die Stabilisierungsarbeiten im südwestlichen Bereich werden fortgesetzt. Es werden Schalungswände erstellt und der dahinter befindliche Hohlraum mit Beton verfüllt.

Faktenerhebung Die Einlagerungskammern 7 und 12 auf der 750-Meter-Ebene werden mit Bohrungen erkundet. Die Erkundung der Kammer 7 wird gerade abgeschlossen. Die Erkundung der Kammer 12 wird vorbereitet.

  • Auf der 750-Meter-Ebene wird weiter an Stützbauwerken gearbeitet. Mitarbeiter des Grubenbetriebes errichten Stützmauern vor den gebirgsmechanisch stark beanspruchten Bereichen im Abbau 5. Hier wird das zukünftige Bohrort für die Erkundung der Einlagerungskammer 12 hergerichtet.
  • Im Grubentiefsten wird weiter an der Bohrung zur Erprobung des Anbohrens der Einlagerungskammer 12 gearbeitet. Die Bohrmannschaft bohrt in dieser Woche abgelenkt. Das heißt, aus der eigentlichen Bohrrichtung heraus wird ein Bogen erstellt. Mit Hilfe einer abgelenkten Bohrung soll die Einlagerungskammer 12 über die Decke (Firste) erreicht werden.
  • Weiterhin modifizieren die Mitarbeiter des Betriebsteils Teile der Anlage. Die Technik ist damit besser an die Bedingungen für die Erkundung der Einlagerungskammer 12 angepasst.

Rückholungsbergwerk und Schacht Asse 5
Für die Rückholung müssen neue Infrastrukturräume und Zugänge zum bestehenden Bergwerk sowie ein Bergungsschacht (Schacht Asse 5) errichtet werden.

  • In dieser Woche werden beide Standrohre des Bohrorts zur Erkundung des Salzgesteins östlich der Schachtanlage Asse II druckgeprüft. Das Bohren in noch nicht erkundete Bereiche erfordert besondere Sicherheitstechnik, da mit Gasen oder Flüssigkeiten im Bohrloch gerechnet werden muss. Die Standrohre im Gebirge müssen daher hohen Drücken standhalten, um die Sicherheit der Anlagen auch im Ereignisfall aufrecht erhalten zu können.

Lösungsmanagement Im Bergwerk werden aktuell täglich rund 13,5 Kubikmeter Salzlösung aufgefangen. Das Lösungsmanagement regelt den Umgang mit diesen Lösungen.

  • Rund 276 Kubikmeter Salzlösung werden nach erfolgter Freigabe gemäß Paragraph 31 ff der Strahlenschutzverordnung nach über Tage gebracht. Die abgegebenen Lösungen stammen von der Hauptauffangstelle auf der 658-Meter-Ebene. Tritium und Cäsium-137 können nicht nachgewiesen werden. Die Nachweisgrenze liegt für Tritium bei 8,2 Becquerel pro Liter und für Cäsium-137 bei 0,32 Becquerel pro Liter. Mit der Nachweisgrenze wird derjenige Wert eines Messverfahrens bezeichnet, bis zu dem die Messgröße (zum Beispiel die spezifische Aktivität von Radionukliden einer Flüssigkeitsprobe) gerade noch zuverlässig nachgewiesen werden kann. Sie ist ein Maß für die Empfindlichkeit des gewählten Analyseverfahrens. Wenn beispielsweise Aktivitätskonzentrationen von Radionukliden so niedrig sind, dass sie nicht mit hinreichender Sicherheit ermittelt werden konnten, wird die sogenannte Nachweisgrenze angegeben. Sie zeigt die maximal mögliche Aktivität an, die theoretisch noch in einer Probe vorhanden sein könnte.

Standortüberwachung und –erkundung Zur Planung der Rückholung, zur Umsetzung der Notfallplanung und zur Erfassung der Auswirkungen durch den Bergbau muss die Asse überwacht und erkundet werden.

  • Im Umfeld des Bohrorts auf der 574-Meter-Ebene zur Erkundung des Salzgesteins östlich der Schachtanlage Asse II erstellen Mitarbeiter der Bohrabteilung die ersten von insgesamt 16 Bohrlöchern. In diese werden später mikroakustische Sensoren eingebaut.

Bergbauliche Arbeiten Die Bergleute müssen den sicheren Betrieb der Schachtanlage Asse II gewährleisten.

  • Der Aufbau der neuen Baustoffanlage BA 51 zum Abfüllen von Trockenmaterial auf der 490-Meter-Ebene schreitet weiter voran.
  • In der Strecke zum Schacht Asse 2 richten Mitarbeiter des Grubenbetriebes die Fahrbahn her. Hier wurde ein Rohrleitungsgraben gebaut. Jetzt wird die Fahrbahn mit Beton begradigt.
  • Mitarbeiter der Bohrabteilung vollenden eine Wetterbohrung aus dem Abbau 3 der 490-Meter-Ebene in die Wendelstrecke. Die Bohrung hat einen Durchmesser von 700 Millimetern. Die bisherige Wetterbohrung wird zu einer reinen Fluchtbohrung umgebaut. Wetterbohrungen dienen zur Verteilung der Luft im Bergwerk.

Strahlenschutz Die Einhaltung und Überwachung des Strahlenschutzes gewährleistet die Sicherheit des Personals, der Besucherinnen und Besucher, der Bevölkerung sowie der Umwelt.

  • Am Wochenende findet die zweimonatliche Wettermessung statt. Mitarbeiter der Gruppe Wettertechnik messen an verschiedenen Stellen des Bergwerks Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Die Wettertechnik ist dem Strahlenschutz angegliedert.

Einblick

Aufgenommen im Januar 2019

Wettertore dienen der Steuerung von Luftströmen im Bergwerk. Luft heißt bergmännisch „Wetter“. Die Schachtanlage Asse II bekommt Wetter über Schacht Asse 2, den Hauptschacht des Bergwerks. Sie wird zunächst zum größten Teil bis ins Schachttiefste, 800 Meter unter der Tagesoberfläche, geleitet. Dann strömt sie in das Grubengebäude und wird bis zur obersten Ebene geführt. Dieses Bild von der 490-Meter-Ebene zeigt ein Wettertor zwischen Schacht und Hauptgrubenlüfter. Dieses Tor verhindert, dass an der Schachtöffnung (dem Füllort) und dem Hauptgrubenlüfter, der die verbrauchten Wetter aus dem Bergwerk zieht ein sogenannter Wetterkurzschluss entsteht. Die Frischwetter laufen also nicht direkt von hier zum Hauptgrubenlüfter und verlassen ungenutzt das Bergwerk. Betrachtet man das Bild genauer, sieht man, dass der Rahmen des Wettertores so gebaut ist, dass er kleiner als die Strecke ist. Die Zwischenräume sind mit Plane („Wettertuch“) abgedichtet. Die Anbindung an das Gebirge ist teilflexibel gestaltet. So wird sichergestellt, dass die noch laufende Verkleinerung der Strecke durch das Zusammenschieben des Grubenhohlraums (Konvergenz) nicht zu Schäden am Wettertor führt.

Über die Aktuellen Arbeiten

Mit der Übersicht zu den aktuellen Arbeiten bieten wir Ihnen einen regelmäßigen Überblick zu den wichtigsten Arbeiten und Meilensteinen in der Schachtanlage Asse II. Die Arbeiten sind den wesentlichen Projekten zugeordnet, um den Fortschritt der einzelnen Projekte nachvollziehbar zu dokumentieren.

Wir bitten zu beachten, dass nicht alle Arbeiten, die täglich über und unter Tage stattfinden, an dieser Stelle dokumentiert werden können. Bei Bedarf steht Ihnen das Team der Infostelle Asse gerne für weitere Auskünfte zur Verfügung.

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