Aktuelle Arbeiten - Schachtanlage Asse II
Übersicht über die wesentlichen Arbeiten in der Kalenderwoche 3/2019
Die Rückholung kann nur in einem langfristig stabilen Bergwerk erfolgen. Zudem müssen Vorbereitungen für einen möglichen Notfall getroffen werden.
- Bergleute bringen Beton (Sorelbeton) in eine Strecke in der Nähe des Schachts Asse 2 auf der 637-Meter-Ebene (Sohle) ein. Die Strecke ist seit längerer Zeit aufgrund gebirgsmechanischer Beanspruchung nicht mehr befahrbar und war zur Verfüllung vorgesehen. Diese Resthohlraumverfüllung soll zur Stabilisierung des Bergwerks beitragen.
- Eine Schalungswand auf der 750-Meter-Ebene, die die Grenze eines Dammbauwerks (Strömungsbarriere) zwischen erster und zweiter südlicher Richtstrecke nach Westen bildet, wird fertiggestellt.
- Im Arbeitsbereich vor Einlagerungskammer 7 auf der 750-Meter-Ebene wird damit begonnen, die Standrohre, die die Widerlager der Sicherheitseinrichtung für die Bohrung (Preventerstack) gebildet haben, zu rauben, das heißt auszubohren.
Für die Rückholung müssen neue Infrastrukturräume und Zugänge zum bestehenden Bergwerk sowie ein Bergungsschacht (Schacht Asse 5) errichtet werden.
- Im äußersten Osten der 700-Meter-Ebene wird eine 20 Meter lange Kernbohrung erstellt. Kernbohrungen, bei denen das durchbohrte Material als Ganzes erhalten bleibt, ermöglichen die bessere Beurteilung des Gesteins. Im Gegensatz dazu stehen Bohrung im Vollen, bei der das erbohrte Material lediglich als Bohrmehl anfällt.
Im Bergwerk werden aktuell täglich rund 13,5 Kubikmeter Salzlösung aufgefangen. Das Lösungsmanagement regelt den Umgang mit diesen Lösungen
- Die in der Vorwoche beobachteten erhöhten Fassungsmengen an der Hauptauffangstelle auf der 658-Meter-Ebene sind rückläufig, jedoch weiterhin auf einem erhöhten Niveau. Zusätzlich zu den erhöhten Mengen an der Hauptauffangstelle werden auch erhöhte Fassungsmengen in der Gleitbogenausbaustrecke auf der 725-Meter-Ebene festgestellt. Die Fassungsrate ist nach aktuellem Kenntnisstand ebenfalls rückläufig. Die BGE-Geschäftsführer Stefan Studt, Beate Kallenbach-Herbert und Dr. Thomas Lautsch haben sich am Montag persönlich ein Bild von der Situation unter Tage gemacht.
- Rund 314 Kubikmeter Salzlösung werden nach erfolgter Freigabe gemäß Paragraph 31 ff der Strahlenschutzverordnung nach über Tage gebracht. Die abgegebenen Lösungen stammen von der Hauptauffangstelle auf der 658-Meter-Ebene. Tritium und Cäsium-137 können nicht nachgewiesen werden. Die Nachweisgrenze liegt für Tritium bei 7,7 Becquerel pro Liter und für Cäsium-137 bei 0,89 Becquerel pro Liter. Mit der Nachweisgrenze wird derjenige Wert eines Messverfahrens bezeichnet, bis zu dem die Messgröße (zum Beispiel die spezifische Aktivität von Radionukliden einer Flüssigkeitsprobe) gerade noch zuverlässig nachgewiesen werden kann. Sie ist ein Maß für die Empfindlichkeit des gewählten Analyseverfahrens. Wenn beispielsweise Aktivitätskonzentrationen von Radionukliden so niedrig sind, dass sie nicht mit hinreichender Sicherheit ermittelt werden konnten, wird die sogenannte Nachweisgrenze angegeben. Sie zeigt die maximal mögliche Aktivität an, die theoretisch noch in einer Probe vorhanden sein könnte.
Hinweis: Mit Beginn des Jahres 2019 werden die radiologischen Messungen für die abzugebenden Lösungen auch für Tritium in eigenen Laboren auf der Schachtanlage Asse II durchgeführt. Zuvor übernahm die VKTA Rossendorf die Tritium-Messungen. Cäsium-137 wurde schon immer intern bestimmt. Durch den Einsatz anderer Messtechnik verändert sich die Nachweisgrenze für Tritium. Die derzeitige Nachweisgrenze ist nach aktuellem Stand von Wissenschaft und Technik weiterhin geeignet, um unzulässige radiologische Belastungen sicher auszuschließen. Zum Vergleich: Der Grenzwert für die Tritiumbelastung von Trinkwasser beträgt laut Trinkwasserverordnung 100 Becquerel pro Liter.
- Auf der 490-Meter-Ebene wird mit einer Firstenfräse beraubt. Das heißt, es werden aufgelockerte Salzbrocken von der Oberfläche abgefräst, damit keine solcher Schalen unkontrolliert herabfallen und das Personal gefährden können.
- Ebenfalls auf der 490-Meter-Ebene wird der Wetterverschlag (eine Trennwand zur Trennung von Luftströmen im Bergwerk) zurückgebaut. Dieser wird derzeit nicht benötigt, da die dort montierten Lüfter demontiert wurden.
- Im Grubentiefsten oberhalb der 850-Meter-Ebene wird ein Stützbauwerk errichtet, da die Wand (der Stoß) zwischen zwei Streckenabschnitten stabilisiert werden soll.
- Im Zwischentrakt zwischen Gebäude 11 (Umkleiden und Infrastruktur) und Gebäude 12 (Schachthalle) wird weiter gearbeitet. Derzeit finden neben Trockenbauarbeiten Elektro-, Sanitär- und Heizungsinstallationen statt.
- Am 16. Januar findet in Remlingen eine Veranstaltung zur 3D-Seismik statt. Eingeladen sind Landwirte, auf deren Grundstücken 3D-seismische Messungen vorgesehen sind.
Einblick
Aufgenommen im Mai 2016
Über die Aktuellen Arbeiten
Mit der Übersicht zu den aktuellen Arbeiten bieten wir Ihnen einen regelmäßigen Überblick zu den wichtigsten Arbeiten und Meilensteinen in der Schachtanlage Asse II. Die Arbeiten sind den wesentlichen Projekten zugeordnet, um den Fortschritt der einzelnen Projekte nachvollziehbar zu dokumentieren.Wir bitten zu beachten, dass nicht alle Arbeiten, die täglich über und unter Tage stattfinden, an dieser Stelle dokumentiert werden können. Bei Bedarf steht Ihnen das Team der Infostelle Asse gerne für weitere Auskünfte zur Verfügung.