Aktuelle Arbeiten - Schachtanlage Asse II

Übersicht über die wesentlichen Arbeiten im Februar 2025

Von Holzstützen und Georadarmessungen

Aufgrund des veränderten Salzwasserzutritts in der Asse setzt die BGE verschiedene Maßnahmen in der Grube um. Ziel ist, den Salzwasserzutritt weiterhin beherrschbar zu halten. Eine der Maßnahmen ist das Öffnen einer bereits verfüllten Strecke. So können Bergleute den Bereich erkunden und dort Salzwasser fassen. Die ehemalige Strecke ist stark geschädigt und weist tiefe Risse auf.

Um den Bereich kurzfristig zu sichern, bauen Bergleute eine Stütze aus Holz. Wenn sich die Decke bewegt, bewegt sich auch das Holz und knackt. So können die Bergleute frühzeitig Bewegungen des Gebirges erkennen. Eine langfristige Lösung ist die Stütze aus Holz jedoch nicht. Deshalb untersuchen die Expert*innen der BGE den Bereich mit Georadarmessungen und Kameras. Auf Basis der Ergebnisse entscheiden die Expert*innen, ob und wie die Strecke gesichert werden kann, um das Öffnen der Strecke fortzusetzen.

Wesentliche Arbeiten

Stabilisierung und Notfallplanung

Die Rückholung kann nur in einem langfristig stabilen Bergwerk erfolgen. Zudem müssen Vorbereitungen für einen möglichen Notfall getroffen werden.

  • Die Grube wird permanent stabilisiert. Dabei errichten Bergleute in durch den Gebirgsdruck geschädigten Bereichen Stützbauwerke. Zusätzlich verfüllen die Bergleute nicht mehr benötigte Hohlräume. Der sichere Betrieb des Bergwerks ist eine Grundvoraussetzung für die geplante Rückholung der radioaktiven Abfälle.
     
  • 750-Meter-Ebene: Nahe des Bohrortes zur Erkundung der Einlagerungskammer 12 errichten Bergleute weitere Teile eines großen Stützbauwerks. Dazu schalen sie etappenweise Bereiche ein und verfüllen diese anschließend mit Spezialbeton. Insgesamt bringen Bergleute bisher rund 576 Kubikmeter Spezialbeton in das Stützbauwerk ein.

Rückholungsplanung

Die BGE hat den gesetzlichen Auftrag die Schachtanlage Asse II unverzüglich stillzulegen. Zuvor sollen die radioaktiven Abfälle zurückgeholt werden.

  • Die Baugrunduntersuchungen östlich der Schachtanlage Asse II gehen weiter. Rund 30 Bohrungen sind im Februar abgeschlossen. Die Baugrunduntersuchungen sind unter anderem notwendig, um die Tagesanlagen im Bereich des Schachts Asse 5 belastbar zu planen. Weitere Informationen finden sie in der Meldung vom 3. November 2024.
     
  • Die BGE schreibt die Planungsarbeiten für die Genehmigungs- und Ausführungsplanung zur Rückholung der Abfälle aus der Einlagerungskammer 8a auf der 511-Meter-Ebene aus. Im Februar bewertet die BGE die Angebote und lädt geeignete Unternehmen für Verhandlungsgespräche ein.
     
  • 750-Meter-Ebene, Erkundungsbohrung in die Einlagerungskammer 12: Im Februar nimmt die Bohrmannschaft die Erkundungsbohrung wieder auf. Bei rund 86,8 Metern führen Bergleute die abgelenkte Bohrung in die Einlagerungskammer fort. Am Ende des Monats erreichen sie eine Bohrlochlänge von rund 103 Metern. Weitere Informationen finden sie in unserer Meldung vom 20. Februar 2025.

Lösungsmanagement

In die Schachtanlage Asse II dringen salzhaltige Lösungen aus dem Deckgebirge ein. Das Lösungsmanagement regelt den Umgang mit diesen Lösungen.
 

  • 658-Meter-Ebene, ehemalige Hauptauffangstelle: Im Februar stellen Bergleute das Sicherungsbauwerk im Zugangsbereich des Abbaus 3 fertig. Zukünftig wollen sich Bergleute in einem speziell gesicherten Bereich Meter für Meter von der Nordseite des Abbaus Richtung Süden vorarbeiten. Ziel ist es, weitere Kenntnisse über die Hintergründe des veränderten Salzwasserzutritts zu gewinnen. Den Beginn der Arbeiten können Sie in unserem Monatsbericht aus Januar 2025 nachlesen.
     
  • 725-Meter-Ebene und 700-Meter-Ebene: Vom 17. bis zum 19. Februar 2025 werden rund 259 Kubikmeter Salzwasser mit der Chargen-Bezeichnung 03/2025 nach erfolgter Freigabe gemäß Paragraf 31 bis 42 der Strahlenschutzverordnung nach über Tage gebracht. Der Messwert für Tritium beträgt 11 Becquerel pro Liter. Zum Vergleich: In der Trinkwasserverordnung liegt der Grenzwert für Tritium bei 100 Becquerel pro Liter. Das Radionuklid Cäsium-137 wird nicht nachgewiesen Die Nachweisgrenze für Cäsium-137 liegt bei 0,55 Becquerel pro Liter.
     
  • 725-Meter-Ebene: Bergleute reinigen den Ablaufkanal (Schram) im Boden (Sohle) der Gleitbogenausbaustrecke und die Wege daneben. Außerdem entfernen sie die schnell wachsenden Stalaktiten. So kann das aus den Wänden und der Decke austretende Salzwasser besser ablaufen. In dem Kanal kristallisiert fortlaufend Salz aus der Lösung, da diese aufgrund der Temperaturen von bis zu 40 Grad verdunstet. Das kristallisierende Salz behindert das Salzwasser beim Ablaufen.
     
  • Die Situation des Salzwasserzutritts ist weiterhin erheblich verändert. Eine fortlaufende Berichterstattung finden Sie auf unserer Website „Salzwasserzutritt Asse: Was passiert gerade?“.

Bergbauliche Arbeiten

Die Bergleute müssen den sicheren Betrieb der Schachtanlage Asse II gewährleisten.

  • 658-Meter-Ebene, Unterfahrung: Unterhalb der Folie im Abbau 3 erstellen Bergleute weitere Bohrungen und erkunden diese mit einer Kamera. Das gibt Aufschluss darüber, ob der Bereich nass ist und darüber, wie stark er verformt ist. Georadarmessungen liefern Erkenntnisse über die Lage der im Abbau 3 verlegten Abdichtfolie.
     
  • 725-Meter-Ebene: Bergleute erstellen acht Bohrungen bis zur 800-Meter-Ebene. Über diese Befüllbohrungen werden sie später Spezialbeton einbringen. Denn auf der 800-Meter-Ebene werden weitere Teile im westlichen Bereich verfüllt, um die Grube zu stabilisieren.

Strahlenschutz

Die Einhaltung und Überwachung des Strahlenschutzes gewährleistet die Sicherheit des Personals, der Besucherinnen und Besucher, der Bevölkerung sowie der Umwelt.

  • 800-Meter-Ebene: Bergleute und Mitarbeiter*innen des Strahlenschutzes richten einen Strahlenschutzbereich mit einer speziellen Baustoffanlage ein. An diesem Ort soll Spezialbeton mit kontaminiertem Salzwasser hergestellt werden. Im Grubentiefsten darf die BGE den Spezialbeton einbringen, wenn das kontaminierte Salzwasser bestimmte Grenzwerte nicht überschreitet. Die letzte Kampagne dieser Art war im Februar 2023. Weitere Informationen finden Sie in unserem Monatsbericht vom Februar 2023.

Im Gespräch

Im Rahmen unserer Öffentlichkeitsarbeit können sich alle interessierten Bürgerinnen und Bürger über die Schachtanlage Asse II informieren und mit uns ins Gespräch kommen.

  • Am 26. Februar 2025 lädt das Amt für regionale Landesentwicklung Braunschweig (ArL) zum Erörterungstermin zur Raumverträglichkeitsprüfung in Cremlingen ein. 37 Einwender*innen diskutieren mit der BGE über die regionalen Auswirkungen der Rückholung der radioaktiven Abfälle aus der Schachtanlage Asse II. Weitere Informationen finden Sie in unserer Meldung vom 3. März 2025.
     
  • Die Infostelle Asse hat mittwochs und donnerstags von 10:00 bis 17:00 Uhr geöffnet. An den weiteren Wochentagen öffnen die Mitarbeiter*innen die Infostelle nach Vereinbarung. Weitere Informationen zu den Angeboten finden Sie auf unserer Website zur Infostelle Asse.

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