Aktuelle Arbeiten - Schachtanlage Asse II
Übersicht über die wesentlichen Arbeiten im Oktober 2024
Nachweis von Radionukliden in Salzwasserproben
Die Situation des Salzwasserzutritts in die Schachtanlage Asse II ist weiterhin erheblich verändert. Der Großteil des in das Bergwerk eintretenden Salzwassers wird nicht mehr in 658 Metern Tiefe, sondern auf der 725-Meter-Ebene aufgefangen. Also unmittelbar oberhalb der Einlagerungskammern.
Daher plant BGE eine bereits verfüllte Strecke in 700 Metern Tiefe wieder zu öffnen. Hier soll das Salzwasser aufgefangen werden, bevor es tiefer in das Bergwerk gelangt. Im Oktober beginnen die Arbeiten. Aus Sicherheitsgründen werden aus dem abgetragenen Versatzmaterial fortlaufend Proben entnommen und ausgewertet. Dabei stoßen Bergleute im Bodenbereich auf geringe Mengen kontaminierten Salzwassers. Derzeit arbeiten Expert*innen der BGE daran, die Herkunft der Kontamination zu ermitteln. Weitere Informationen dazu erhalten Sie in einer separaten Meldung.
Wesentliche Arbeiten
Stabilisierung und Notfallplanung
Die Rückholung kann nur in einem langfristig stabilen Bergwerk erfolgen. Zudem müssen Vorbereitungen für einen möglichen Notfall getroffen werden.
- In der Grube werden permanent Stabilisierungsarbeiten durchgeführt. Dabei errichten Bergleute in durch den Gebirgsdruck geschädigten Bereichen Stützbauwerke und verfüllen nicht mehr benötigte Hohlräume. Der sichere Betrieb des Bergwerks ist eine Grundvoraussetzung für die geplante Rückholung der radioaktiven Abfälle aus der Schachtanlage Asse II.
Rückholungsplanung
Die BGE hat den gesetzlichen Auftrag die Schachtanlage Asse II unverzüglich stillzulegen. Zuvor sollen die radioaktiven Abfälle zurückgeholt werden.
- Im Rahmen der Ausschreibung der Planungsarbeiten für die Genehmigungs- und Ausführungsplanung zur Rückholung der Abfälle aus der Einlagerungskammer 8a auf der 511-Meter-Ebene werden die eingegangenen Teilnahmeanträge ausgewertet. Geeignete Bieter werden anschließend zur Abgabe eines Angebots aufgefordert.
Lösungsmanagement
In die Schachtanlage Asse II dringen salzhaltige Lösungen aus dem Deckgebirge ein. Das Lösungsmanagement regelt den Umgang mit diesen Lösungen.
- Die 725-Meter-Ebene: Am 13. September 2024 werden rund 19 Kubikmeter Salzwasser in der Charge mit der Bezeichnung Z/02/2024 nach erfolgter Freigabe nach über Tage gebracht. Tritium und Cäsium-137 werden nicht nachgewiesen. Die Nachweisgrenze für Tritium liegt bei 11,3 Becquerel pro Liter, die für Cäsium bei 0,1 Becquerel pro Liter.
- Die 725-Meter-Ebene: Vom 21. bis zum 23. Oktober 2024 werden rund 220 Kubikmeter Salzwasser in der Charge mit der Bezeichnung 2024/11 nach erfolgter Freigabe gemäß Paragraf 31 bis 42 der Strahlenschutzverordnung nach über Tage gebracht. Der Messwert für Tritium beträgt 10 Becquerel pro Liter. Der Wert liegt deutlich unter dem gesetzlichen Grenzwert für Tritium aus der Trinkwasserverordnung. Das Radionuklid Cäsium-137 wird nicht nachgewiesen Die Nachweisgrenze für Cäsium-137 liegt bei 0,5 Becquerel pro Liter.
- Die Situation des Salzwasserzutritts ist weiterhin erheblich verändert. Eine fortlaufende Berichterstattung finden Sie auf unserer Website „Salzwasserzutritt Asse: Was passiert gerade?“.
Bergbauliche Arbeiten
Die Bergleute müssen den sicheren Betrieb der Schachtanlage Asse II gewährleisten.
- 658-Meter-Ebene: Unterhalb des Abbaus 3 an der ehemaligen Hauptauffangstelle erstellen Bergleute weitere Erkundungsbohrungen. In den fächerförmig angeordneten Bohrlöchern werden im Anschluss Messungen durchgeführt. Diese liefern Erkenntnisse über die Lage der im Abbau 3 verlegten Abdichtfolie. Gleichzeitig geben die Bohrungen Aufschluss darüber, wie stark der Bereich durchfeuchtet ist.
- 700-Meter-Ebene: In einer ehemaligen Strecke zum Schacht Asse 2 errichten Bergleute im Oktober ein sogenanntes Widerlager. Ein Widerlager ist eine Barriere aus Spezialbeton. Mit dem Widerlager verschließen die Bergleute einen alten ungenutzten Zugang zum Schacht. Anschließend wird der Bereich vor dem Widerlager verfüllt.
- 750-Meter-Ebene: Nahe des Bohrortes zur Erkundung der Einlagerungskammer 12 errichten Bergleute weitere Teile eines großen Stützbauwerks. Dazu schalen sie etappenweise Bereiche ein und verfüllen dieses anschließend mit Spezialbeton.
- 800-Meter-Ebene: Bergleute erproben eine Technik, die auch bei der Sanierung des Abbaus 3 an der Hauptauffangstelle in 658 Metern Tiefe geplant ist. Dazu beginnen sie im Oktober ein Demonstrations-Sicherungsbauwerk aus kombinierten Ausbauelementen aus Stahl und Beton in eine Nische an der Hauptverbindungsstrecke zu bauen. Unter anderem soll hier auch der Einsatz sogenannter Bullflex-Pfeiler erprobt werden. Dies sind mit Spezialbeton befüllte, verstärkte Gewebeschläuche. Sie werden im Tief- und Bergbau als Abdicht- und Tragelemente verwendet.
Im Gespräch
Im Rahmen unserer Öffentlichkeitsarbeit können sich alle interessierten Bürgerinnen und Bürger über die Schachtanlage Asse II informieren und mit uns ins Gespräch kommen.
- Die Infostelle Asse hat mittwochs und donnerstags von 10:00 bis 17:00 Uhr geöffnet. An den weiteren Wochentagen öffnen die Mitarbeiter*innen die Infostelle nach Vereinbarung. Weitere Informationen zu den Angeboten finden Sie auf der Website der Infostelle Asse.