Aktuelle Arbeiten - Schachtanlage Asse II

Übersicht über die wesentlichen Arbeiten im Mai 2024

Stalaktiten unter Tage

Seit April steigt die gesammelte Salzwassermenge auf der 725-Meter-Ebene. Das dort ankommende Wasser bildet immer mehr Stalaktiten, die vom Gleitbogen nach unten wachsen. Damit das Salzwasser am Boden (Sohle) besser abfließen kann, haben Bergleute einen Kanal mit Schotter vollständig ausgeräumt. So kann sich das Wasser an einer Stelle sammeln, einem sogenannten Pumpensumpf.

Wesentliche Arbeiten

Stabilisierung und Notfallplanung

Die Rückholung kann nur in einem langfristig stabilen Bergwerk erfolgen. Zudem müssen Vorbereitungen für einen möglichen Notfall getroffen werden.

  • Im Bereich der Hauptverbindungsstrecke (Wendel) auf der 700-Meter-Ebene bohren Bergleute zwei Erkundungsbohrungen in eine im Vorjahr erstellte Strömungsbarriere. Mit Messungen in den Bohrungen prüfen sie, wie dicht die Barrieren sind. Im Anschluss füllen sie die Bohrungen wieder mit Spezialmörtel.
     
  • Auf der 700-Meter-Ebene sanieren Bergleute weiterhin eine Strecke mit schadhaften Bereichen an der Decke (Firste) und an den Wänden (Stößen). Dazu schneiden sie eine ein Meter tiefe Nische entlang der Strecke und setzen anschließend ein Stützbauwerk aus Spezialbeton (Sorelbeton) dort hinein.

Rückholungsplanung

Die BGE hat den gesetzlichen Auftrag die Schachtanlage Asse II unverzüglich stillzulegen. Zuvor sollen die radioaktiven Abfälle zurückgeholt werden.

  • Mitte Mai erreicht die Erkundungsbohrung Remlingen 18 östlich der Schachtanlage Asse II ihre geplante Endtiefe von 900 Metern. Die Bohrung soll den Ansatzpunkt für den Schacht Asse 5 endgültig bestätigen. In der zweiten Maihälfte werden im Bohrloch weitere geophysikalische Messungen durchgeführt. Diese sollen Erkenntnisse über das umliegende Gebirge liefern. Weitere Informationen finden Sie in der Meldung vom 24. Mai 2024.
     
  • Im Mai verfüllen Bergleute den hinteren Teil der Bohrung über der Einlagerungskammer 12 mit Spezialzement. Ende des Monats beginnen sie mit einer abgelenkten Bohrung. Diese beginnt im neu verfüllten Bereich und geht bogenförmig nach unten. Die Bohrung soll in der Einlagerungskammer 12 enden und wichtige Informationen für die Rückholung liefern. Eine Grafik zum Vorgehen finden Sie auch in einem Artikel des Einblicke-Magazins Nummer 20 (externer Link).

Lösungsmanagement

In die Schachtanlage Asse II dringen salzhaltige Lösungen aus dem Deckgebirge ein. Das Lösungsmanagement regelt den Umgang mit diesen Lösungen.
 

  • Im Mai beobachten Mitarbeiter*innen des Lösungsmanagements einen leichten Anstieg des aufgefangenen Salzwassers an der Hauptauffangstelle. Zuletzt gab es dort einen Rückgang. Weitere Informationen zu diesem Thema bietet die Meldung vom 17. Mai 2024: Was passiert in der Schachtanlage Asse II?  Eine fortlaufende Berichterstattung finden Sie zudem auf der neuen Website zum Salzwasserzutritt in der Asse. Auf dieser Seite erhalten Sie unter anderem durch ein regelmäßig aktualisiertes Diagramm Einblicke in die Entwicklung der Lösungszutritte. Zudem dokumentiert eine Fotostrecke die aktuellen Entwicklungen unter Tage.
     
  • Im Zugang zum Abbau 3 auf der 658-Meter-Ebene an der Hauptauffangstelle führt eine Firma einen Lastplattendruckversuch durch. Platten werden auf den Boden (Sohle) gedrückt, um herauszufinden, wie stabil dieser ist. So soll Planungssicherheit für die anstehenden Sanierungsarbeiten geschaffen werden.
     
  • Am 21. Mai 2024 werden rund 86 Kubikmeter Salzwasser in der Charge mit der Bezeichnung 2024/08 nach erfolgter Freigabe gemäß Paragraf 31 bis 42 der Strahlenschutzverordnung nach über Tage gebracht. Tritium und Cäsium-137 werden nicht nachgewiesen. Die Nachweisgrenze für Tritium liegt bei 7,3 Becquerel pro Liter, die für Cäsium bei 0,36 Becquerel pro Liter. Weitere Informationen finden Sie in unserem Beitrag zu den Messwerten im Themenschwerpunkt: Das Salzwasser in der Asse.
     
  • Das Erfassen des Pegelstandes vor der Einlagerungskammer 8 auf der 750-Meter-Ebene ist ab Ende Mai gestundet. Ende April kommt es hier zu einer Geruchsbildung. Bei nachfolgenden Messungen weisen die Ergebnisse Wasserstoff im Bohrloch nach. Die BGE hat das Messprogramm daraufhin um die Auswertung von Gasen erweitert, um Veränderungen feststellen zu können. Die Pegelmessungen werden zeitnah wiederaufgenommen.
     
  • Im Mai bringen Mitarbeiter*innen des Lösungsmanagements Salzwasser in eine der Kavernenstrecken im Grubentiefsten ein. Rund 107 Kubikmeter befinden sich nun in einer von vier Kavernen. Insgesamt können in den Kavernenstrecken über 9.000 Kubikmeter Salzwasser zwischengespeichert werden.

Bergbauliche Arbeiten

Die Bergleute müssen den sicheren Betrieb der Schachtanlage Asse II gewährleisten.

  • Auf der 725-Meter-Ebene bohren Bergleute verfüllte Steinsalzabbaue in Richtung Süden an, um zu ergründen, ob sich dort Feuchtigkeit befindet.
     
  • In 725 Metern Tiefe erstellen Bergleute mehrere Bohrungen Richtung Norden, um festzustellen, wo sich die Grenze zwischen Kalisalz und Steinsalz befindet.
     
  • Auf der 750-Meter-Ebene sägen Bergleute mehrere Schlitze in den Boden (Sohle), um diesen zu entlasten. Durch den Gebirgsdruck hebt sich der Boden. Wenn ein Schlitz gesetzt wird, schließt sich dieser. So können Bewegungen im Bereich des Bohrorts zur Erkundung der Einlagerungskammer reduziert werden.
     
  • In 800 Metern Tiefe füllen Bergleute sogenannte Bigbags mit Salz, das nach über Tage gebracht und abgegeben wird. Das Salz ist radiologisch unbedenklich, aber für die weitere Nutzung im Bergwerk ungeeignet.
     
  • In einer Strecke auf der 800-Meter-Ebene bereiten Bergleute eine Böschung für einen Spritzversuch vor. Um eine Hangsicherung zu prüfen, werden sie eine Böschung mit Spezialbeton und eine Böschung mit einem Gemisch aus Wasser und Salz anspritzen. Diese Hangsicherung soll dann zum Beispiel die Schotterböschung an der Hauptauffangstelle sichern.

Strahlenschutz

Die Einhaltung und Überwachung des Strahlenschutzes gewährleistet die Sicherheit des Personals, der Besucherinnen und Besucher, der Bevölkerung sowie der Umwelt.

  • Ende Mai geht der neue Hauptgrubenlüfter in Betrieb.  Dieser leistungsstärkere Lüfter übernimmt ab sofort die Frischluftversorgung im Bergwerk. Der ältere Hauptgrubenlüfter wird künftig als Reserve vorgehalten.

Im Gespräch

Im Rahmen unserer Öffentlichkeitsarbeit können sich alle interessierten Bürgerinnen und Bürger über die Schachtanlage Asse II informieren und mit uns ins Gespräch kommen.

  • Am 27. Mai berichten Iris Graffunder, Vorsitzende der Geschäftsführung der BGE, und Dr. Ralf Holländer, Abteilungsleiter Geowissenschaften, über die aktuellen Entwicklungen des Salzwasserzutritts im Umweltausschuss des niedersächsischen Landtages. Den Bericht darüber können Sie hier nachlesen.
     
  • Am 28. Mai nehmen rund 20 Zuschauer*innen an „Asse für Einsteiger*innen“ teil. In der Onlineveranstaltung verschaffen sie sich erste Eindrücke über die Schachtanlage Asse II. Die gezeigten Bilder aus dem 360-Grad-Rundgang finden Sie auf unserer Einblicke-Seite (externer Link)
     
  • Die Infostelle Asse hat mittwochs und donnerstags von 10:00 bis 17:00 Uhr geöffnet. An den weiteren Wochentagen öffnen die Mitarbeiter*innen die Infostelle nach Vereinbarung. Weitere Informationen zu den Angeboten finden Sie auf der Website der Infostelle Asse.

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