Aktuelle Arbeiten - Schachtanlage Asse II

Übersicht über die wesentlichen Arbeiten im Juli 2024

Steffi Lemke zu Gast in der Asse

Am 10. Juli besucht Bundesumweltministerin Steffi Lemke zum zweiten Mal die Schachtanlage Asse II. Direkt vor dem Gelände wird sie von Bürger*innen der Region in Empfang genommen. Ihre wichtigste Botschaft betont Steffi Lemke schon zu Anfang: „Hier ist im vergangenen Jahrhundert in unverantwortlicher Weise radioaktiver Abfall eingelagert worden. Es hat höchste Priorität, diese Abfälle wieder herauszuholen.“

Gemeinsam mit Steffi Lemke ging es auch für Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer und den Präsidenten des Bundesamts für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) Christian Kühn nach unter Tage. Direkt vor Ort schaffen sich Vertreter*innen aus Politik und der Presse einen Überblick über die momentane Situation des Salzwasserzutritts in der Asse.

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Wesentliche Arbeiten

Stabilisierung und Notfallplanung

Die Rückholung kann nur in einem langfristig stabilen Bergwerk erfolgen. Zudem müssen Vorbereitungen für einen möglichen Notfall getroffen werden.

  • Im Westen und Osten der Grube sind die Pfeilerstauchungsraten so stark wie zuletzt vor 10 Jahren. Die Messwerte zeigen, dass das Bergwerk gebirgsmechanisch hoch belastet ist. Weil das Gebirge die Hohlräume des Gebirges zusammendrückt, zeigen die Messwerte immer wieder einen Anstieg und Abfall an. Fachpersonal untersucht die Ursachen des abrupten Anstiegs. Aktuell nimmt die Pfeilerstauchungsrate wieder ab.

Rückholungsplanung

Die BGE hat den gesetzlichen Auftrag die Schachtanlage Asse II unverzüglich stillzulegen. Zuvor sollen die radioaktiven Abfälle zurückgeholt werden.

  • Im Juli bereitet die BGE die Ausschreibung der Genehmigungs- und Ausführungsplanung für die Rückholung der radioaktiven Abfälle aus der Einlagerungskammer 8a vor. Die Einlagerungskammer 8a befindet sich auf der 511-Meter-Ebene. Dort lagern rund 1.300 Fässer mit mittelradioaktiven Abfällen.
     
  • Die BGE schreibt eine Baugrunderkundung für den Bereich der Tagesanlagen um den neuen Schacht Asse 5 aus.
     
  • 750-Meter-Ebene: Seit Juni 2024 ist die Erkundungsbohrung in die Einlagerungskammer 12 gestoppt. Im Juli reinigen Bergleute Komponenten der Spülluftanlage. Der Bohrkleinbunker, in dem das Bohrmehl aufgefangen wird, muss ersetzt werden. Die vorläufige Meldung an die Aufsichtsbehörden finden Sie bei den wesentlichen Unterlagen (PDF, 4,9 MB, nicht barrierefrei).

Lösungsmanagement

In die Schachtanlage Asse II dringen salzhaltige Lösungen aus dem Deckgebirge ein. Das Lösungsmanagement regelt den Umgang mit diesen Lösungen.
 

  • 658-Meter-Ebene, Abfuhrcharge: Am 1. Juli 2024 werden rund 105 Kubikmeter Salzwasser in der Charge mit der Bezeichnung 2024/09 nach erfolgter Freigabe gemäß Paragraf 31 bis 42 der Strahlenschutzverordnung nach über Tage gebracht. Tritium und Cäsium-137 werden nicht nachgewiesen. Die Nachweisgrenze für Tritium liegt bei 7,3 Becquerel pro Liter, die für Cäsium bei 0,51 Becquerel pro Liter. Weitere Informationen finden Sie in unserem Beitrag zu den Messwerten im Themenschwerpunkt: Das Salzwasser in der Asse.
     
  • 658-Meter-Ebene, Hauptauffangstelle: Am 31. Juli 2024 sinkt die gefasste Menge Salzwasser an der Hauptauffangstelle auf nahezu Null. Bergleute untersuchen das Rohr mit einer Kamera. Im Rohr liegt ein Schlauch, der das Salzwasser fasst. Die Bilder zeigen, dass der Schlauch nicht mehr im Tiefsten des Rohres liegt. Seit dem 2. August pumpen Bergleute das Salzwasser aktiv ab. Eine fortlaufende Berichterstattung finden Sie auf unserer Website „Salzwasserzutritt Asse: Was passiert gerade?“.
     
  • 658-Meter-Ebene, Unterfahrung: Bergleute öffnen eine Strecke. Vom Ende der Strecke wollen die Bergleute unter die Abdichtfolie der Hauptauffangstelle gelangen. Im Juli erreichen Bergleute erstmals die Abdichtfolie. Weitere Informationen hierzu finden Sie in der Meldung vom 6. August 2024. Nachdem Bergleute die Folie erreicht haben, setzen sie ein Stützbauwerk aus Spezialbeton vor den Endpunkt der Strecke. Hier soll ein Bohrort entstehen, von dem aus der Bereich unterhalb der Folie erkundet werden kann. Ziel der Arbeiten ist es, den Tiefpunkt der Abdichtfolie zu finden und zu erreichen. Dann soll von dort aus das Salzwasser abgeleitet werden.

Bergbauliche Arbeiten

Die Bergleute müssen den sicheren Betrieb der Schachtanlage Asse II gewährleisten.

  • 490-Meter-Ebene bis 700-Meter-Ebene: Auf der 700-Meter-Ebene wird Salz gelagert. Das Salz wird von der 490-Meter-Ebene über eine Bohrung dorthin gekippt. Nun haben Bergleute eine Staubschutzwand am Lagerort errichtet. Durch Kippversuche prüfen die Bergleute, wie sich die Staubentwicklung verringert hat.
     
  • 700-Meter-Ebene: Bergleute ersetzen Rohrleitungen an der Decke (Firste) temporär durch Schläuche. Die Schläuche können auf den Boden (Sohle) gelegt werden, wenn Bergleute den Bereich stabilisieren. In dem stark beanspruchten Teil des Bergwerks muss das lockere Salz an der Decke weggeschnitten werden. An den Wänden (Stößen) setzen Bergleute bereits Stützbauwerke aus Spezialbeton.
     
  • 700-Meter-Ebene: Eine bereits verfüllte Strecke soll wieder geöffnet werden. In der Strecke sollen Bohrungen entstehen, um Salzwasser zu fassen. Bevor die Strecke geöffnet werden kann, sanieren Bergleute die Hauptverbindungsstrecke (Wendelstrecke) davor. Links und rechts von der geplanten Öffnung schneiden sie lockeres Salz weg und erstellen Stützbauwerke. Die Wände und die Decke sind in diesem Bereich der Grube stark beansprucht.
     
  • 700-Meter-Ebene: Bergleute öffnen mit einer kleinen ferngesteuerten Fräsmaschine eine ehemalige Strecke in Richtung Schacht Asse 2. Wenn die Strecke fertig gestellt ist, gelangen sie sicher an den Schacht und können den Zugang sichern. Im Anschluss werden die Bergleute die Strecke wieder mit Spezialbeton verfüllen.
     
  • 750-Meter-Ebene: Bergleute erneuern die Fahrbahn vom sogenannten Füllort zu den östlichen Einlagerungsbereichen. Der Füllort ist der Bereich direkt am Schacht Asse 2. Um die Fahrbahn zu erneuern, tragen Bergleute zunächst die obere Salzschicht der Fahrbahn ab. Im Anschluss gießen sie aus Spezialbeton (Sorelbeton) eine neue Fahrbahn.
     
  • 800-Meter-Ebene: Bergleute füllen sogenannte Bigbags mit Salz, das nach über Tage gebracht und abgegeben wird. Das Salz ist radiologisch unbedenklich, aber für die weitere Nutzung im Bergwerk ungeeignet.

Im Gespräch

Im Rahmen unserer Öffentlichkeitsarbeit können sich alle interessierten Bürgerinnen und Bürger über die Schachtanlage Asse II informieren und mit uns ins Gespräch kommen.

  • Am 10. Juli 2024 besuchen Bundesumweltministerin Steffi Lemke und der niedersächsische Umweltminister Christian Meyer die Schachtanlage Asse II. Unter Tage verschaffen sich die Ministerin und der Minister einen Überblick über den aktuellen Stand der Zutrittswässer.
     
  • Die Infostelle Asse hat mittwochs und donnerstags von 10:00 bis 17:00 Uhr geöffnet. An den weiteren Wochentagen öffnen die Mitarbeiter*innen die Infostelle nach Vereinbarung. Weitere Informationen zu den Angeboten finden Sie auf der Website der Infostelle Asse.

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