Aktuelle Arbeiten - Schachtanlage Asse II
Übersicht über die wesentlichen Arbeiten im August 2024
Speicherbecken per Hand saniert
Im August sanieren Bergleute das große Speicherbecken auf der 490-Meter-Ebene. Hier wird seit vielen Jahren das an der Hauptauffangstelle in 658 Metern Tiefe gefasste Salzwasser zwischengelagert, bis es nach über Tage abgegeben werden darf. Jetzt soll das Becken für Salzwasser aus 725 Metern Tiefe bereitgestellt werden.
Für die Sanierung wurde das Speicherbecken zunächst vollständig entleert, um es zu säubern und die dicke Salzschicht am Boden des Speicherbeckens zu entfernen. Diese hat sich in den letzten Jahren durch Verdunstungsprozesse abgesetzt. Um die verlegte Folie nicht durch schweres Gerät zu beschädigen, muss das Salz per Hand aus dem Becken entfernt werden. Für diese Aufgabe finden sich Mitarbeiter*innen fast aller Gewerke zusammen. In Teamarbeit werden so innerhalb kürzester Zeit rund 150 Tonnen Salz per Hand aus dem Becken geschaufelt und abtransportiert. Im Anschluss an die Räumarbeiten wird die Folie gereinigt und es werden schadhafte Stellen repariert. Damit ist das Speicherbecken bereit für das Salzwasser aus 725 Metern Tiefe.
Wesentliche Arbeiten
Rückholungsplanung
Die BGE hat den gesetzlichen Auftrag die Schachtanlage Asse II unverzüglich stillzulegen. Zuvor sollen die radioaktiven Abfälle zurückgeholt werden.
- Die Bewerbungsphase für die Ausschreibung zur Baugrunderkundung für den Bereich der Tagesanlagen um den neuen Schacht Asse 5 läuft.
Lösungsmanagement
In die Schachtanlage Asse II dringen salzhaltige Lösungen aus dem Deckgebirge ein. Das Lösungsmanagement regelt den Umgang mit diesen Lösungen.
- 658-Meter-Ebene, Abfuhrcharge: Vom 5. bis zum 9. August 2024 werden rund 151 Kubikmeter Salzwasser in der Charge mit der Bezeichnung 2024/10 nach erfolgter Freigabe gemäß Paragraf 31 bis 42 der Strahlenschutzverordnung nach über Tage gebracht. Tritium und Cäsium-137 werden nicht nachgewiesen. Die Nachweisgrenze für Tritium liegt bei 7,8 Becquerel pro Liter, die für Cäsium bei 0,34 Becquerel pro Liter.
- Am 28. August 2024 werden rund 21 Kubikmeter Salzwasser in der Charge mit der Bezeichnung Z/01/2024 nach erfolgter Freigabe nach über Tage gebracht. (In einer vorherigen Version haben wir angegeben, dass 23 Kubikmeter abgefahren wurden. Es waren jedoch 21 Kubikmeter. Wir haben den Fehler korrigiert.) Tritium und Cäsium-137 werden nicht nachgewiesen. Die Nachweisgrenze für Tritium liegt bei 11,3 Becquerel pro Liter, die für Cäsium bei 0,1 Becquerel pro Liter. Weitere Informationen finden Sie in unserem Beitrag zu den Messwerten im Themenschwerpunkt: Das Salzwasser in der Asse.
- Ende Juli 2024 sinkt die gefasste Menge Salzwasser an der Hauptauffangstelle auf nahezu Null. Nachfolgende Messungen zeigen, dass sich die Lage des im Abbau verlegten Rohres leicht gesenkt hat. Seit dem 2. August pumpen Bergleute das Salzwasser aktiv ab. Eine fortlaufende Berichterstattung finden Sie auf unserer Website „Salzwasserzutritt Asse: Was passiert gerade?“.
Bergbauliche Arbeiten
Die Bergleute müssen den sicheren Betrieb der Schachtanlage Asse II gewährleisten.
- 658-Meter-Ebene, Unterfahrung: Im August errichten Bergleute ein Bohrort in einer zuvor unterhalb des Abbaus 3 geöffneten Strecke. Von hier aus stoßen sie fächerförmig Bohrungen in den Bereich unter der Hauptauffangstelle. Messungen in den Bohrlöchern sollen weitere Erkenntnisse über die Lage der darüber verlegten Abdichtfolie liefern.
- 658-Meter-Ebene, Hauptauffangstelle: Bergleute stoßen für die Installation von Messgeräten zur geologischen Überwachung Bohrungen in den Umgebungsbereich des Abbau 3.
- 700-Meter-Ebene: Eine bereits verfüllte Strecke soll wieder geöffnet werden. In der Strecke sollen Bohrungen entstehen, um Salzwasser zu fassen. Bevor die Strecke geöffnet werden kann, sanieren Bergleute die Hauptverbindungsstrecke (Wendelstrecke) davor. Links und rechts von der geplanten Öffnung schneiden sie lockeres Salz weg und erstellen Stützbauwerke. Die Wände und die Decke sind in diesem Bereich der Grube stark beansprucht.
- 700-Meter-Ebene: Bergleute öffnen mit einer ferngesteuerten Fräsmaschine eine ehemalige Strecke in Richtung Schacht Asse 2. Der Zugang zum Schacht soll gesichert und die Strecke im Anschluss wieder mit Spezialbeton verfüllt werden.
- 700-Meter-Ebene: Im Bereich einer Bunkerstrecke führen Bergleute sogenannte Pegelbohrungen durch. Diese sollen Erkenntnisse über die Durchfeuchtung der umliegenden Geologie und mögliche Fließwege liefern.
- 725-Meter-Ebene: In einem in den Boden eingelassen Ablaufkanal (Schram) ersetzen Bergleute den darin eingebrachten, stark kompaktierten Schotter. So ermöglichen sie dem hier aus den Wänden und der Decke austretenden Salzwasser einen besseren Ablauf. Zusätzlich entfernen sie Ausblühungen und Stalaktiten. In diesem Bereich wird seit einigen Monaten der größte Teil des in das Bergwerk eintretenden Salzwassers gefasst.
- 750-Meter-Ebene: Bergleute stabilisieren nahe der Erkundungsbohrung zur Einlagerungskammer 12 einen im Boden aufgefahrenen Bereich mit sogenannten Gebirgsankern und Stützträgern. Hier ist wird ein großes Stützbauwerk entstehen.
- 800-Meter-Ebene: Bergleute wältigen eine Strecke auf, das heißt, sie entfernen altes Versatzmaterial. Von hier aus soll eine größere, offene Bohrung verfüllt werden. Zusätzlich soll hier der Einsatz sogenannter Bullflex-Pfeiler erprobt werden. Diese dienen als Stützbauwerke in Hohlräumen mit instabilen Deckenbereichen (Firste). Der Bereich wird anschließend wieder verfüllt.
Im Gespräch
Im Rahmen unserer Öffentlichkeitsarbeit können sich alle interessierten Bürgerinnen und Bürger über die Schachtanlage Asse II informieren und mit uns ins Gespräch kommen.
- Die Infostelle Asse hat mittwochs und donnerstags von 10:00 bis 17:00 Uhr geöffnet. An den weiteren Wochentagen öffnen die Mitarbeiter*innen die Infostelle nach Vereinbarung. Weitere Informationen zu den Angeboten finden Sie auf der Website der Infostelle Asse.