Aktuelle Arbeiten - Schachtanlage Asse II

Übersicht über die wesentlichen Arbeiten im Juli 2023

Stabilisierungsarbeiten auf der 750-Meter-Ebene

Auf der 750-Meter-Ebene stellen Bergleute im Juli fest, dass sich an einer Wand (Stoß) eines ehemaligen Steinsalzabbaus Löser gebildet haben. Löser sind größere Gesteinsbrocken, die herabfallen können. Da sich in diesem Bereich die Elektrotechnik für den Arbeitsbereich zur Erkundung der Einlagerungskammer 12 befindet, setzen Bergleute erste Stabilisierungsarbeiten sofort um. Sie entfernen Gesteinsbrocken und stoßen mehrere Bohrungen in die Wand, um die Stabilität des Pfeilers zu überprüfen.

Mit einer Kamera untersuchen sie die Bohrungen und stellen fest, dass sich bis in eine Tiefe von rund vier Metern Risse gebildet haben. Um die Gesteinsschichten zu stabilisieren setzen sie sogenannte Gebirgsanker. Diese sind fünf Meter lang und verbinden die Schichten miteinander. So können sich keine weiteren Gesteinsschichten lösen.

Mittelfristig plant die BGE umfassendere Stabilisierungsarbeiten in diesem Bereich der 750-Meter-Ebene. Dafür bereitet die BGE Unterlagen vor, um die notwendigen Genehmigungen einzuholen.

Blick auf die Wand, in die Bergleute bereits Anker eingebracht haben.

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Wesentliche Arbeiten

Stabilisierung und Notfallplanung

Die Rückholung kann nur in einem langfristig stabilen Bergwerk erfolgen. Zudem müssen Vorbereitungen für einen möglichen Notfall getroffen werden.

  • Von der 553-Meter-Ebene (Sohle) bohren Bergleute ehemalige Abbaukammern auf der 574-Meter-Ebene an, um Hohlräume mit Spezialbeton (Sorelbeton) zu verfüllen. Zwischen 1995 und 2004 verfüllten Bergleute die Abbaukammern bereits mit losem Salz. An der Decke der Kammern (Firste) bilden sich Hohlräume, weil sich das Salz mit der Zeit setzt. Diese Hohlräume werden Firstspalte genannt. Durch das Verfüllen mit Spezialbeton wird das Bergwerk stabilisiert.

  • Auf der 700-Meter-Ebene erweitern Bergleute eine Strecke mit einer Fräse. Hier entsteht das Widerlager, also das Endstück, einer Strömungsbarriere. Diese Bauwerke übernehmen im Notfall eine wichtige Aufgabe: Für den Fall, dass so viel Wasser in die Asse läuft, dass der Zutritt nicht mehr zu beherrschen ist, verzögern sie die Ausbreitung radioaktiver Stoffe im Bergwerk.
     


Rückholungsplanung

Die BGE hat den gesetzlichen Auftrag die Schachtanlage Asse II unverzüglich stillzulegen. Zuvor sollen die radioaktiven Abfälle zurückgeholt werden.

  • Im Juli führt die BGE die Arbeiten zur Einrichtung des Bohrplatzes für die Erkundungsbohrung Remlingen 18 (R 18) fort. Mitarbeiter*innen bringen eine tragende Schicht aus Schotter ein. Sie beginnen ein Fundament für sogenannte Stützwinkel zu betonieren. So stellen sie sicher, dass das Fundament des Bohrplatzes auch an der Böschung stabil gebaut werden kann. Außerdem heben Mitarbeiter*innen eine Bohrgrube für den Bohrkeller aus. Im Bohrkeller befindet sich der Ansatzpunkt für die Bohrung. Zusätzlich können dort Sicherheitseinrichtungen untergebracht werden. Die Erkundungsbohrung soll östlich der Schachtanlage Asse II erstellt werden und Erkenntnisse zum Aufbau des Gebirges liefern. Auf Basis dieser Erkenntnisse soll der Ansatzpunkt für den Schacht Asse 5 abschließend festgelegt werden.
     
  • Die BGE bereitet die Unterlagen zur Ausschreibung für die Planungsarbeiten der Schachförderanlage des Schachts Asse 5 vor. Diese beinhalten alle Planungsphasen bis zur Genehmigungsplanung. Die BGE will die Planungsarbeiten im August ausschreiben.
     
  • Auf der 750-Meter-Ebene arbeiten Mitarbeiter*innen weiter an den Bohrarbeiten zur Erkundung der Einlagerungskammer 12. Das Erkundungsprogramm soll der BGE Erkenntnisse für die weitere Planung der Rückholung liefern. Dazu gehören unter anderem der Zustand des umliegenden Gebirges, die Zusammensetzung der Kammeratmosphäre und der Zustand der Abfallgebinde. Die Bohrung ist im Juli rund 86 Meter lang. Der Endpunkt dieser ersten Bohrung liegt bei rund 135 Metern. Die Bohrung wird zuerst über die Einlagerungskammer führen. Anschließend wird der Verlauf der Kammerdecke ermittelt. Erst danach wird eine abgelenkte Bohrung in die Kammer ausgeführt.
     

Lösungsmanagement

In die Schachtanlage Asse II dringen salzhaltige Lösungen aus dem Deckgebirge ein. Das Lösungsmanagement regelt den Umgang mit diesen Lösungen.
 

  • Vom 17. bis 19. Juli 2023 werden rund 263 Kubikmeter Salzlösung in der Charge mit der Bezeichnung 2023/11 nach erfolgter Freigabe gemäß Paragraph 31 bis 42 der Strahlenschutzverordnung nach über Tage gebracht. Tritium und Cäsium-137 werden nicht nachgewiesen. Die Nachweisgrenze für Tritium liegt bei 8,7 Becquerel pro Liter, die für Cäsium liegt bei 0,43 Becquerel pro Liter. Weitere Informationen finden Sie in unserem Beitrag zu den Messwerten im Themenschwerpunkt: Das Wasser in der Asse.
     


Bergbauliche Arbeiten

Die Bergleute müssen den sicheren Betrieb der Schachtanlage Asse II gewährleisten.

  • Auf der 637-Meter-Ebene arbeiten Bergleute weiterhin daran, ein neues Extensometer einzubauen und erstellen hierfür eine Bohrung. Mit Extensometern messen Bergleute die Stauchung des Berges und messen somit, wie viel Druck auf dem Gebirge lastet.

  • Von rund 679 Meter Tiefe bis 700 Meter Tiefe errichten Bergleute ein Stützbauwerk entlang der Hauptverbindungsstrecke (Wendelstrecke). Bevor die Stützmauer aus Spezialbeton gebaut werden kann, entfernen sie rund einen Meter Salz mit einer Fräse. Dadurch wird das Herabfallen größerer Gesteinsbrocken (Löser) vermieden und die Fahrbahn behält ihre Breite. Anschließend bauen Bergleute eine Schalung für die Stützmauer und befüllen den Bereich mit Spezialbeton.

  • Auf der 700-Meter-Ebene erstellen Bergleute eine Bohrung, die bis ins Grubentiefste reichen soll. Über diese Bohrung werden Bergleute Spezialbeton einbringen, dem kontaminiertes Wasser (Lösung) hinzugefügt wird. Seit 2013 ermöglicht eine gesetzliche Regelung in § 57b des Atomgesetzes der BGE die Verwertung von kontaminiertem Wasser zur Herstellung von Spezialbeton. Dieser Beton darf ausschließlich im Grubentiefsten ins Bergwerk eingebracht werden und bestimmte Grenzwerte nicht überschreiten.

  • Auf der 700-Meter-Ebene im Bereich der größten Baustoffanlage in der Asse bauen Mitarbeiter*innen eine Staubschutzwand vor eine Nische mit einem Kipploch. Durch dieses können Bergleute Salz direkt von der 490-Meter-Ebene in den Bereich der Baustoffanlage auf der 700-Meter-Ebene kippen. Am Ende des Kipplochs entsteht eine erhebliche Staubentwicklung. Die Schutzwand trennt die Nische vom Rest der Anlage. Diesen Monat arbeiten Bergleute weiter am Tor für die Nische.

  • In 700 Metern Tiefe fahren Bergleute eine vorhandene Strecke Richtung Schacht Asse 2 auf. Wenn die Strecke fertig gestellt ist, können Bergleute Stabilisierungsarbeiten am Übergang zum Schacht vornehmen. Im Nachhinein verfüllen sie die Strecke wieder. Im Juli befüllen Bergleute am Übergang zum Schacht ein Stützbauwerk mit Spezialbeton.
     


Strahlenschutz

Die Einhaltung und Überwachung des Strahlenschutzes gewährleistet die Sicherheit des Personals, der Besucherinnen und Besucher, der Bevölkerung sowie der Umwelt.

  • Im Juli unterbrechen Mitarbeiter*innen den Probebetrieb des neuen Hauptgrubenlüfters. Ein Bauteil muss ausgetauscht werden. Nach der Abnahme soll dieser leistungsstärkere Lüfter den bisherigen ablösen. Der Hauptgrubenlüfter ist für die Frischwetterversorgung unter Tage zuständig.
     

Im Gespräch

Im Rahmen unserer Öffentlichkeitsarbeit können sich alle interessierten Bürgerinnen und Bürger über die Schachtanlage Asse II informieren und mit uns ins Gespräch kommen.

  • Die Infostelle Asse hat mittwochs und donnerstags von 10:00 bis 17:00 Uhr geöffnet. An den weiteren Wochentagen öffnen die Mitarbeiter*innen die Infostelle nach Vereinbarung. Weitere Informationen zu den Angeboten der Info Asse finden sie auf Website der Infostelle Asse.
     

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