Aktuelle Arbeiten - Schachtanlage Asse II

Übersicht über die wesentlichen Arbeiten im November 2022

Im Fokus: Kernbarriere einer Strömungsbarriere

Das Foto ermöglicht einen Blick in die sogenannte Kernbarriere einer Strömungsbarriere auf der 725-Meter-Ebene. Strömungsbarrieren sind hochdichte Bauwerke. Sie übernehmen im Notfall eine wichtige Aufgabe: Für den Fall, dass so viel Wasser in die Asse läuft, dass der Zutritt nicht mehr zu beherrschen ist, verzögern sie die Verbreitung radioaktiver Stoffe im Bergwerk.

Die Kernbarriere ist der mittlere Teil einer Strömungsbarriere. Je länger dieser Teil ist, desto wirksamer ist die Strömungsbarriere. Vor und hinter dieser Kernbarriere befinden sich die Widerlager. Diese werden ebenso wie die Kernbarriere mit Spezialbeton (Sorelbeton) verfüllt. Damit die Bauwerke so dicht wie möglich sind, arbeiten Bergleute beim Verfüllen der Barrieren nass in nass. Das heißt: sie lassen dem Beton nicht die Zeit anzutrocknen. So werden Hohlräume verhindert und ein hoher Grad an Dichtheit wird hergestellt.

Getrennt werden die Bereiche der Kernbarriere und der Widerlager durch sogenannte Schalungswände. Das Foto zeigt eine solche Schalungswand. Bergleute errichten diese Wand hauptsächlich mit Blocksteinen aus Spezialbeton. Wie im Monatsbericht August vorgestellt, stellen Bergleute diese Bauelemente selber her.

Im Fokus: Kernbarriere einer Strömungsbarriere

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Wesentliche Arbeiten

Stabilisierung und Notfallplanung

Die Rückholung kann nur in einem langfristig stabilen Bergwerk erfolgen. Zudem müssen Vorbereitungen für einen möglichen Notfall getroffen werden.

  • Von der 532-Meter-Ebene bohren Bergleute in alte Abbaukammern auf der 574-Meter-Ebene, die bereits zwischen 1995 und 2004 mit losem Salz verfüllt wurden. Das lose Salz setzt sich mit der Zeit. An der Decke der Kammern (Firste) bilden sich Hohlräume. Diese sogenannten Firstspalte verfüllen Bergleute mit Spezialbeton (Sorelbeton). Dadurch wird das Bergwerk stabilisiert.

  • In 725 Metern Tiefe bauen Bergleute die Schalungswand eines Widerlagers für eine Strömungsbarriere mit Blocksteinen aus Spezialbeton (Sorelbeton) auf. Strömungsbarrieren übernehmen im Notfall eine wichtige Aufgabe: Für den Fall, dass so viel Wasser in die Asse läuft, dass der Zutritt nicht mehr zu beherrschen ist, verzögern sie die Verbreitung radioaktiver Stoffe im Bergwerk. 
     


Rückholungsplanung

Die BGE hat den gesetzlichen Auftrag die Schachtanlage Asse II unverzüglich stillzulegen. Zuvor sollen die radioaktiven Abfälle zurückgeholt werden.

  • Mitte November stellt die BGE die Ausschreibungsunterlagen zur Vergabe der Bohrarbeiten der Erkundungsbohrung Remlingen 18 fertig. In Kürze wird die BGE die Ausschreibung veröffentlichen. Die Erkundungsbohrung soll im Bereich des Schachts Asse 5 östlich der Schachtanlage Asse II erstellt werden.

  • Die BGE erörtert mit Bietern Angebote für die Verhandlung der ausgeschriebenen Planungsarbeiten zur Errichtung des neuen Schachts Asse 5 in Bietergesprächen. Die Bieter sind dazu aufgerufen ihre Angebote im Dezember vorzulegen.

  • Die BGE wertet die Angebote für die Ausschreibung zur Planung der Tagesanlagen im Bereich des neuen Schachts Asse 5 aus und führt Bietergespräche. Anschließend fordert die BGE die Bieter zur Abgabe der finalen Angebote auf.

  • Beim Rückbau des Bohrplatzes der Erkundungsbohrung Remlingen 15 beginnen Mitarbeiter*innen die Tragschicht zu entfernen. Diese Schicht ist eine ebene, tragfähige Fläche, die vor der Renaturierung entfernt werden muss. 
     


Lösungsmanagement

In die Schachtanlage Asse II dringen salzhaltige Lösungen aus dem Deckgebirge ein. Das Lösungsmanagement regelt den Umgang mit diesen Lösungen.
 

  • Vom 14. bis 16. November 2022 werden rund 253 Kubikmeter Salzlösung in der Charge mit der Bezeichnung 2022/16 nach erfolgter Freigabe gemäß Paragraph 31 bis 42 der Strahlenschutzverordnung nach über Tage gebracht. Tritium und Cäsium-137 werden nicht nachgewiesen. Die Nachweisgrenze für Tritium liegt bei 7,7 Becquerel pro Liter, die für Cäsium bei 0,55 Becquerel pro Liter. Weitere Informationen finden Sie in unserem Beitrag zu den Messwerten im Themenschwerpunkt: Das Wasser in der Asse.
     

Bergbauliche Arbeiten

Die Bergleute müssen den sicheren Betrieb der Schachtanlage Asse II gewährleisten.

  • In 490 Metern Tiefe stellen Bergleute in einer Streckenerweiterung zwei weitere Speicherbecken auf. In Zukunft wird in diesen Behältern die Lösung zwischengespeichert, die auf der 658-Meter-Ebene aufgefangen, freigemessen und nach über Tage abgegeben wird.

  • In 700 Metern Tiefe bohren Bergleute insgesamt 26 Bohrungen in die Decke (Firste). Diese befinden sich im Osten des Bergwerks und werden für mikroakustische Messungen genutzt. Die Messungen sollen Aufschluss über das Gebirge für Schacht Asse 5 geben.

  • In rund 616 Metern Tiefe arbeiten Bergleute weiter an einem Stützbauwerk entlang der Hauptverbindungsstrecke (Wendelstrecke). Bevor die Stützmauer aus Spezialbeton gebaut werden kann, entfernen Bergleute rund einen Meter Salz mit einer Fräse. Dadurch vermeiden sie das Herabfallen größerer Gesteinsbrocken (Löser) und die Fahrbahn behält ihre Breite.

  • Auf der 750-Meter-Ebene treffen Bergleute Vorbereitungen zum Umsetzen einer Baustoffanlage. Mit den Baustoffanlagen wird Spezialbeton zum Verfüllen von Hohlräumen hergestellt. Die Baustoffanlage wird umgesetzt, weil der Teil des Bergwerks, in dem sie steht, verfüllt werden soll.
     


Strahlenschutz

Die Einhaltung und Überwachung des Strahlenschutzes gewährleistet die Sicherheit des Personals, der Besucherinnen und Besucher, der Bevölkerung sowie der Umwelt.

  • In 700 Metern Tiefe fahren Bergleute eine vorhandene Strecke Richtung Schacht Asse 2 auf. Wenn die Strecke fertig gestellt ist, können Bergleute Stabilisierungsarbeiten im Schacht vornehmen. Im Nachhinein verfüllen Bergleute die Strecke mit Spezialbeton. Diesen Monat treffen Bergleute Vorbereitungen und stellen das erste von zwei Wettertoren auf. Wettertore helfen die Luft in der Grube zu lenken und zu verteilen. Die Wettertechnik ist bei der Asse der Abteilung Strahlenschutz zugeordnet.

  • Vor der Einlagerungskammer 12 auf der 750-Meter-Ebene ebnen Bergleute den Boden (Sohle). Dafür brechen sie eine vorhandene Sauberkeitsschicht auf, begradigen die Fläche, streuen zerkleinertes Salz und setzen eine neue Sauberkeitsschicht auf den Boden. Bei einer Sauberkeitsschicht handelt es sich um eine Schicht aus Spezialbeton. Sie wird benötigt, weil der darunterliegende Boden kontaminiert ist. Der vorherige Boden wurde durch die Gebirgsbewegungen aufgebrochen.

  • Von der 750-Meter-Ebene bis zum Hauptgrubenlüfter auf der 490-Meter-Ebene gibt es einen Wetterweg für radonhaltige Luft. Dieser Abluftkanal besteht aus Metallröhren und Großbohrungen im Salz, durch die Radongase von den Einlagerungskammern bis nach über Tage geführt werden. Die alten, nicht mehr verwendeten Radonkanäle werden von Bergleuten abgebaut. Diesen Monat säubern sie die Bohrungen mit einem Bürstensystem. Verwendete Materialien messen Mitarbeiter*innen des Strahlenschutzes im Anschluss frei. 
     


Im Gespräch

Im Rahmen unserer Öffentlichkeitsarbeit können sich alle interessierten Bürgerinnen und Bürger über die Schachtanlage Asse II informieren und mit uns ins Gespräch kommen.

  • Die Infostelle ist im Dezember von Montag bis Freitag von 9:30 bis 17:00 Uhr geöffnet. Ein Test- oder Impfnachweis ist nicht notwendig. Es wird weiterhin empfohlen eine Maske zu tragen.

  • Die Infostelle organisiert am 11. November im Rahmen der Frühen Öffentlichkeitsbeteiligung zum Antragskomplex III eine Dialogveranstaltung. Rund 40 Personen diskutieren in Workshops in der Eulenspiegelhalle in Schöppenstedt und über Zoom miteinander. Weitere Informationen und einen Link zur Aufzeichnung finden sie in unserem Nachbericht zur Veranstaltung.
     

     


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