Aktuelle Arbeiten - Schachtanlage Asse II

Übersicht über die wesentlichen Arbeiten im Januar 2021
 

Stabilisierung und Notfallplanung

Die Rückholung kann nur in einem langfristig stabilen Bergwerk erfolgen. Zudem müssen Vorbereitungen für einen möglichen Notfall getroffen werden.

  • Auf der 637-Meter-Ebene (Sohle) werden Resthohlräume in einem Zugang zu der vierten Abbaureihe mit Beton (Sorel) verfüllt.
     
  • Auf der 725-Meter-Ebene wurde begonnen, den Abbau 6 im Älteren Steinsalz, den Nachbarabbau zur Einlagerungskammer 7 auf dieser Ebene, mit Beton zu verfüllen. Mehr als 1.100 Kubikmeter wurde bereits eingebracht.
     
  • Unterhalb der 800-Meter-Ebene werden weiterhin Kavernenstrecken hergerichtet. In den Strecken können Lösungen gespeichert werden, die zum Beispiel nicht planmäßig nach über Tage abgegeben werden können. Eine Teilschnittmaschine fräst eine zweite Strecke.
     

Faktenerhebung

Die Einlagerungskammern 7 und 12 auf der 750-Meter-Ebene werden mit Bohrungen erkundet. Die Erkundung der Kammer 7 wurde abgeschlossen. Die Erkundung der Kammer 12 wird vorbereitet.

  • Die Mitarbeiter*innen der Arbeitsgruppe Faktenerhebung richten das Bohrort für die Bohrarbeiten zur Einlagerungskammer 12 auf der 750-Meter-Ebene weiter ein. Die Bohranlage und der Arbeitsbereich werden weiter für den Beginn der Arbeiten hergerichtet. Im Vordergrund steht die Einbindung der elektrischen Anlagen.

Rückholungsplanung

Die Bergung der Abfälle erfolgt je nach Einlagerungskammer mit unterschiedlichen Techniken.

  • Für die im letzten Jahr gestartete Ausschreibung zur Entwicklung der Bergetechnik für die Rückholung der Abfälle von der 511- und 725-Meter-Ebene sind die Teilnahmeanträge ausgewertet worden. In diesem ersten Schritt werden Unternehmen öffentlich aufgefordert ihre Teilnahme an der Ausschreibung zu bekunden. Dabei müssen die Unternehmen nachwiesen, dass sie geeignet sind. Im nächsten Schritt erfolgt die Angebotsabgabe.
     
  • Für die im letzten Jahr gestartete Ausschreibung der Entwurfs- und Genehmigungsplanung für die Anlagen zur Abfallbehandlung/Zwischenlagerung sind die Angebote eingegangen, die nun ausgewertet werden.
     

Rückholungsbergwerk und Schacht Asse 5

Für die Rückholung müssen neue Infrastrukturräume und Zugänge zum bestehenden Bergwerk sowie ein Bergungsschacht (Schacht Asse 5) errichtet werden.

  • Im äußersten Osten der 700-Meter-Ebene sind die Bohrarbeiten zur Erkundung des Salzes östlich des Bestandsbergwerks auf die letzte Erkundungsbohrung umgestellt worden. Im Januar wurde das Standrohr für die Sicherung einer südöstlich ausgerichteten Bohrung gesetzt und dicht einzementiert.
     
  • Über Tage hat die Vorbereitung weiterer Erkundungsarbeiten begonnen. Das Gelände der Bohrung Remlingen 15 aus dem Jahr 2013 wird für neue Bohrungen genutzt. Geplant sind zwei abgelenkte Bohrungen mit einer Länge von über 1.000 Metern. Weitere Informationen finden Sie in der Pressemitteilung vom 22. Januar 2021.
     

Lösungsmanagement

Im Bergwerk werden aktuell täglich rund 12,5 Kubikmeter Salzlösung aufgefangen. Das Lösungsmanagement gelt den Umgang mit diesen Lösungen.

  • Rund 253 Kubikmeter Salzlösung werden nach erfolgter Freigabe gemäß Paragraph 31 ff der Strahlenschutzverordnung nach über Tage gebracht. Die erste Abfuhrcharge des Jahres 2021 findet Mitte des Monats statt. Die abgegebenen Lösungen stammen von der Hauptauffangstelle auf der 658-Meter-Sohle (Bereich gleicher Tiefe unter der Tagesoberfläche). Tritium wird mit einem Wert von 9,6 Becquerel pro Liter gemessen. Cäsium-137 wird nicht nachgewiesen. Die Nachweisgrenze liegt Cäsium-137 bei 0,40 Becquerel pro Liter. Mit der Nachweisgrenze wird derjenige Wert eines Messverfahrens bezeichnet, bis zu dem die Messgröße (zum Beispiel die spezifische Aktivität von Radionukliden einer Flüssigkeitsprobe) gerade noch zuverlässig nachgewiesen werden kann. Sie ist ein Maß für die Empfindlichkeit des gewählten Analyseverfahrens. Wenn beispielsweise Aktivitätskonzentrationen von Radionukliden so niedrig sind, dass sie nicht mit hinreichender Sicherheit ermittelt werden konnten, wird die sogenannte Nachweisgrenze angegeben. Sie zeigt die maximal mögliche Aktivität an, die theoretisch noch in einer Probe vorhanden sein könnte.
     
  • Auf der 490-Meter-Ebene werden die Stahlbecken zur Speicherung von Lösungen in die Gesamtanlage zur Speicherung und Förderung von Lösungen integriert. Die Anlage wird jetzt für die Verbindung mit dem bestehenden Leitungssystem vorbereitet.
     
  • Die Arbeiten für die Leitungen zwischen der Schachthalle und der Anlage zur Förderung von Lösungen 2 (AFL 2) laufen weiter.
     

Standortüberwachung und –erkundung

Zur Planung der Rückholung, zur Umsetzung der Notfallplanung und zur Erfassung der Auswirkungen durch den Bergbau muss die Asse überwacht und erkundet werden.

  • Die Bohrung R10 steht zum Ende des Monats bei einer Tiefe von 320 Metern unter der Tagesoberfläche. Die endgültige Länge ist damit noch nicht erreicht.
     

Bergbauliche Arbeiten

Die Bergleute müssen den sicheren Betrieb der Schachtanlage Asse II gewährleisten.

  • Nachdem auf der 532-Meter-Ebene Lagerflächen und Infrastrukturräume zur Stabilisierung verfüllt wurden, werden jetzt auf der 490-Meter-Ebene Räume geschaffen. Das anfallende Salz kann hier bis zur 700-Meter Ebene zur großen Baustoffanlage gekippt werden. Dazu wird jetzt eine Nische hergestellt.
     
  • Auf der 511-Meter-Ebene wird die Bohrwerkstatt saniert. Nach umfangreichen Fräsarbeiten im nördlichen Bereich, wird jetzt der Boden saniert. In der Werkstatt werden auch die Geräte gelagert. Der Bereich ist gebirgsmechanisch so stark beansprucht, dass die Stellfläche für die Schwerlastregale aufgewölbt wurde. Zum sicheren Aufstellen wird jetzt eine plane Fläche aus einem speziellen Salzbeton hergestellt. Ein Bild der Arbeiten sehen Sie unten im Einblick.
     
  • Auf dem Fahrweg zur Faktenerhebung, 750 Meter unter der Tagesoberfläche, wurde im vergangenen Jahr die Kontur nachgearbeitet und die Fahrbahn erneuert. Jetzt werden an der Strecke mit alten Streckenabgängen nach Süden Stützmauern mit insgesamt 100 Metern Länge aus Salzbeton errichtet, um den Bereich zu sichern. Der Grubenbetrieb setzt seine Arbeit abschnittsweise fort.
     

Strahlenschutz

Die Einhaltung und Überwachung des Strahlenschutzes gewährleistet die Sicherheit des Personals, der Besucherinnen und Besucher, der Bevölkerung sowie der Umwelt.

  • Die Wettertechnik gehört in die Abteilung Strahlenschutz und ist unter anderem für die Überwachung von Arbeitsplätzen und die Überwachung der Frischluftversorgung (Bewetterung) zuständig. Es handelt sich um regelmäßig wiederkehrende Arbeiten. Unter anderem werden entsprechend der Vorschriften für den Salzbergbau unter anderem Wetter- und Klimamessungen vorgenommen. Klimamessungen werden an belegten Arbeitsstätten durchgeführt, wenn die Betriebsmittel „warm“ sind. Dies bedeutet, dass Klimamessungen ab der Wochenmitte durchgeführt werden. Im Salzbergbau darf bis zu einer Temperatur von 52 Grad Celsius gearbeitet werden. Wettermessungen werden auf der Schachtanlage Asse II an Wochenenden durchgeführt, damit die Messungen nicht durch die betrieblichen Arbeiten gestört werden. Hier werden neben der Temperatur auch die Geschwindigkeiten der Wetter erfasst. Die Messstellen werden nach einem Plan abgearbeitet, der es ermöglicht, Veränderungen der Bewetterung im Bergwerk festzustellen. Die Klimamessungen wurden in der dritten Kalenderwoche durchgeführt, die Wettermessung fand zuletzt am 30. Januar 2021 statt.
     

Infrastruktur

Über Tage muss die Infrastruktur dauerhaft instandgehalten und modernisiert werden.

  • Die Bauarbeiten am übertägigen Gasflaschenlager werden fortgesetzt.
     
  • Die Brücke zur Schachthalle wird ausgebaut – Fußboden, Dach und Seitenfenster werden nach und nach eingebaut. Es wird der bauliche Anschluss an die anliegenden Gebäude vorbereitet.
     

Einblick

Aufgenommen im Januar 2021

Fußboden-Verlegen einmal anders. Die Werkstatt in 511 Metern Tiefe steht auf aufgeschüttetem Salz. Die Bewegung im Bergwerk hat dazu geführt, dass der Boden sich gehoben hat. Die Schwerlastregale hatten keinen sicheren Stand mehr. Also ist der alte Belag abgetragen worden. Jetzt wird aus einem speziellen Beton eine neue plane Fläche gegossen, auf der die Schwerlastregale wieder sicher stehen.
 


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