Am 20. Juni 2024 informierte die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) in einem öffentlichen Fachworkshop über die Ergebnisse aus den Beobachtungen der Gebirgsbewegungen der Asse aus dem Jahr 2023. Rund 30 Personen nahmen an der Veranstaltung in der Eulenspiegelhalle in Schöppenstedt teil.
Die in 2023 erhobenen Messwerte zeigen, dass das Bergwerk durch die Gebirgsbewegungen weiterhin stark belastet wird. Besonders im südlichen Bereich des Grubengebäudes, der sogenannten Südflanke, werden hohe Werte gemessen. Die Stabilisierungsmaßnahmen in der Schachtanlage Asse II verlangsamen die Schädigungsprozesse. Die BGE wird entsprechend weiterhin Hohlräume verfüllen und die Grubengebäude instand halten.
Über Tage, im Bereich des Kuhlagers, zeigen die Messergebnisse einen leichten Geländeabfall in Richtung Schachtanlage. Die Messwerte liegen jedoch weit unterhalb bestehender Grenzwerte für sensible Gebäude, wie etwa Kernkraftwerke. Die maximale Senkung über Tage wurde mit 7 Millimetern im Jahr im Bereich der Südflanke, nahe der Infostelle Asse gemessen.
Wesentliche Ergebnisse des Salzlösungsmonitorings
Im Jahr 2023 wurden im Bereich der Südflanke durchschnittlich rund 13,2 Kubikmeter Salzwasser pro Tag aufgefangen. Mit 95 Prozent der Gesamtmenge entfiel dabei der Großteil auf die Hauptauffangstelle auf der 658-Meter-Ebene. Wie die BGE berichtete, führten hier zu Jahresbeginn 2023 rückläufige Fassungsraten dazu, dass das Auffangsystem auf Schäden untersucht und zwischenzeitlich zum Pumpbetrieb übergegangen wurde. Die Dichte und die chemische Zusammensetzung zeigten keine Auffälligkeiten. Das an der Hauptauffangstelle aufgefangene Salzwasser war radiologisch unbedenklich und konnte nach über Tage abgegeben werden. Die aufgefangenen Salzwassermengen an tieferliegenden Fassungsstellen entsprachen den Werten des Vorjahres.
Aktuell hat sich die Situation zum Salzwasserzutritt in die Schachtanlage Asse II verändert. Die Ursachen dafür werden in den anhaltenden Schädigungen durch den Gebirgsdruck vermutet. Expert*innen der BGE arbeiten intensiv daran, die Situation zu stabilisieren. Weitere Informationen zum veränderten Salzwasserzutritt erhalten Sie auf einer Sonderseite.
Schlussfolgerung
Bereits umgesetzte Stabilisierungsmaßnahmen zeigen Wirkung. Sie entlasten das Tragsystem. Die Resthohlraum- und Firstspaltverfüllungen müssen fortgesetzt werden. Aufgrund des vorgeschädigten und anhaltend beanspruchten Tragsystems und des umgebenden Deckgebirges bleibt die Möglichkeit eines nicht mehr zu beherrschenden Salzwasserzutritts bestehen. Es wird daher angedacht, eine redundante Fassungsstelle im Bereich der Abbaureihe 3 unterhalb der 658-Meter-Ebene zu errichten.