Gorleben

„Betrifft: Gorleben“: So will die BGE das Bergwerk Gorleben schließen

14. Dezember 2023: Das Bergwerk Gorleben wird geschlossen, die Salzhalde für die Verfüllung der Grubenbaue genutzt. Einblicke in die Planungen der anstehenden Arbeiten gab die BGE jüngst bei der Veranstaltung „Betrifft: Gorleben“.

Das letzte Kapitel der Schachtanlage Gorleben hat begonnen: die Schließung des Bergwerks. Doch wie geht es konkret weiter? Darüber informierte die BGE rund 50 Teilnehmer*innen am 11. Dezember 2023 in der Kaminstube Gorleben. Schwerpunkte in der Veranstaltung „Betrifft: Gorleben“ waren die Schließung des Bergwerks, der Rückbau der Salzhalde sowie die dafür erforderlichen Genehmigungen.

„Wir werden in den nächsten drei Jahren das Salz von der Salzhalde nach unter Tage verbringen um den Hohlraum zu verfüllen“, sagte Torsten Rabe in seinem Vortrag. Der zukünftige Projektleiter Gorleben stellte die konkreten Planungen vor:

  • Phase 1: Von 2024 bis 2027 Rückbau der Salzhalde und Einbringen des Salzes in das Grubengebäude
  • Phase 2: Von 2027 bis 2030 Rückbau der Schachteinbauten und Verfüllen der Schächte Gorleben 1 und 2
  • Phase 3: Von 2029 bis 2031 Rückbau der Gebäude, damit das Bergwerksgelände anderweitig genutzt werden kann

Mit der Entlassung aus der Bergaufsicht rechnet die BGE etwa im Jahr 2035, das ist dann der finale Schritt.

Torsten Rabe verdeutlichte die Dimensionen der Verfüllung: 415.000 Tonnen Salz lagern auf der Halde. Das entspricht einem Volumen von circa 330.000 Kubikmetern. Das Verfüllvolumen der Grubenräume beträgt rund 234.000 Kubikmeter und das der Schächte rund 94.000 Kubikmeter. „Der Abbau des Salzes auf der Salzhalde wird mit einer Fräse durchgeführt“, sagte Torsten Rabe. Der Grund: Im Laufe der Jahre sei das Salz durch den Regen immer weiter abgeschmolzen und habe sich so verfestigt, „dass man es nicht mehr losbrechen kann, sondern wirklich fräsen muss, um es so fein zu haben, dass man es auch transportieren kann“. Der Transport zum Bergwerk soll in abgedeckten Abrollcontainern per LKW beziehungsweise Traktor erfolgen.

Vortrag zu den rechtlichen Grundlagen

Harald Kronemann, Leiter Genehmigungsverfahren Gorleben, erklärte im Anschluss die rechtlichen Grundlagen für die Arbeiten. In Gorleben arbeitet die BGE derzeit im Rahmen eines so genannten Hauptbetriebsplans nach Bergrecht. Dieser gilt für den Bau und den Betrieb eines Bergwerks und muss alle zwei Jahre erneuert werden. Die BGE muss darin umfangreiche Angaben machen, etwa zur Sicherung der Grube, zum Grubenrettungswesen und zum Brandschutz.

Der Hauptbetriebsplan wird im kommenden Jahr von einem sogenannten Abschlussbetriebsplan abgelöst, den die BGE erstellen und bei der Bergbehörde einreichen wird. Dieser bildet den Handlungsrahmen für die Schließung des Bergwerks und ist grundsätzlich unbefristet gültig. Ergänzungen zum Abschlussbetriebsplan kann die BGE nachträglich bei der Bergbehörde einreichen, wenn sie Details beim Erstellen des Plans noch nicht kennt.

Fragerunde und Diskussion

Im Anschluss an die zwei Vorträge hatten die Teilnehmer*innen Möglichkeit, Fragen und Anmerkungen an die Referenten zu adressieren. So fragte ein Teilnehmer, ob das Salz der Salzhalde für die Verfüllung des Bergwerks reichen werde und ob die Möglichkeit bestünde, das Salz von der Halde mittels Förderband anstelle von Fahrzeugen zum Bergwerk zu transportieren.

„Nach unseren Hochrechnungen wird das Salz auf der Halde ausreichen – es wird eventuell sogar noch etwas überbleiben“, antwortete Torsten Rabe. Bei der Verfüllung werde nicht mehr die Dichtigkeit erreicht, die das Salz hatte, bevor es herausgesprengt wurde. Daher sollte das Salz der Halde für die Verfüllung ausreichen, obwohl es durch den Regen über die Jahrzehnte an Volumen eingebüßt habe. Eine Förderbandanlage sei im Vergleich zum Transport mit Fahrzeugen nicht wirtschaftlich und ihr Aufbau zu zeitintensiv. Denn sie werde nur drei Jahre gebraucht.

Nach weiteren Fragen, etwa zu Plänen zur nachhaltigen Nachnutzung des Bergwerksgeländes und zum Verbleib des letzten Stücks der Schutzmauer, nutzten einige Teilnehmer*innen noch die Möglichkeit zu persönlichen Gesprächen mit den Referenten. Sollten Sie weitere Fragen zu der Veranstaltung oder zum Projekt Gorleben haben, schreiben Sie uns gerne eine E-Mail an dialog(at)bge.de.