Ein Gebäude für viele Aufgaben: Nach rund zwei Jahren Bauzeit kann auf der Schachtanlage Konrad 1 die neue Werkstatt in Betrieb gehen. Die neue Werkstatt ist nicht bloß Arbeitsplatz für Betriebsschlosser und -elektriker, sondern erfüllt weitere wichtige Funktionen. Allem voran ist das 850 Kubikmeter fassende Löschwasserbecken im Kellergeschoss zu nennen. Es ist an die zentralen Löschleitungen angeschlossen und entlastet im Bedarfsfall die Leitungen der Wasserversorgung.
Für die BGE ist die Fertigstellung der neuen Werkstatt ein wichtiger Meilenstein, da nun alle Gebäude für den zukünftigen Endlagerbetrieb auf der Schachtanlage Konrad 1 fertiggestellt sind.
Auch zukünftigen Anforderungen gewachsen
Die Versorgung und Wartung von Geräten und Einrichtungen ist in Bergwerken oft herausfordernd. Für einen reibungslosen Ablauf im späteren Endlager ist eine gut ausgestattete Werkstatt eine entscheidende Grundlage. Das gilt sowohl für das Fachpersonal als auch für die Ausstattung. Auf Konrad ist nun beides optimiert worden: Die neue Werkstatt ist auf die Anforderungen der Zukunft ausgerichtet und wurde dabei auch mit neuen Werkzeugmaschinen und Anlagen ausgestattet. Aktuell finden die Schulungen des Personals statt.
Das Team der Werkstatt wartet und repariert grundsätzlich alles, was im laufenden Betrieb anfällt, sofern die Arbeiten nicht an externe Dienstleister vergeben sind. Zum Beispiel die mobile Schachtwinde, eine Art Autokran, der bei Bedarf einen Personentransport aus über 1.000 Metern Tiefe sicherstellen kann. Der Betrieb bezieht nun nach und nach die neuen Räume und verlagert nachfolgend Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten in die neue Werkstatt.
Neben der Werkstatt und dem Löschwasserbecken beherbergt das neue Gebäude auch eine unabhängige Notstromversorgung, um für alle Fälle gerüstet zu sein. Diese läuft unabhängig von allen anderen Systemen. Zudem gehört nun auch das Schalthaus der Anlage wieder zu dem Gebäudekomplex, sodass es von außen gesehen eine Einheit bildet. Das Schalthaus selbst war bereits vor einiger Zeit erneuert worden. Zwischen Werkstatthalle und Schalthaus liegen die Wartungsplätze für den Fuhrpark der Anlage und auf der Gebäuderückseite ist die neue betriebseigene Tankanlage angeschlossen.
Alle Gebäude auf Konrad 1 stehen – die Arbeiten gehen weiter
Mit der Inbetriebnahme der neuen Werkstatt vollendet die BGE den Bau neuer Gebäude auf der Schachtanlage Konrad 1. In den zurückliegenden Jahren sind alle Funktionsgebäude vollständig erneuert worden. Dazu zählen das Verwaltungs- und Sozialgebäude, das Materialwirtschaftsgebäude, die Maschinenhäuser Nord und Süd, die Erweiterung der Schachthalle, die Wache, das Heizhaus sowie das Schalthaus und die Werkstatt mit angeschlossener Tankstelle.
Der Betrieb ist damit für die zukünftige Versorgung des Endlagerbergwerks Konrad gerüstet. Bis es soweit ist, bedarf es aber noch weiterer Anlagen. Zu errichten sind noch die Anlagentechnik der nördlichen Förderanlage, die nach dem Wechsel des Führungsgerüsts eingebaut wird, und eine Anlage zum Verladen von Gestein auf Güterwaggons. Die Planungen dazu stehen bereits. Weitere Bautätigkeit herrscht unter Tage beim Ausbau von Strecken und Arbeitsbereichen des Endlagers. Auf der anderen Seite des Salzgitter-Stichkanals (Konrad 2) laufen die Bauarbeiten am Lüftergebäude und am neuen Förderturm. Zudem beginnt dort demnächst der Bau von Umlade- und Pufferhalle.