Für die Einlagerung von schwach- und mittelradioaktiven Abfällen wird auf dem Gelände von Schacht Konrad 2 eine neue Förderanlage benötigt. Dazu muss das seit 2008 genutzte temporäre Fördergerüst weichen. Es wird zur Zeit zerlegt und Stück für Stück abgebaut. Die Arbeiten werden voraussichtlich Mitte dieser Woche abgeschlossen.
Mit dem Rückbau verschwindet eine Landmarke auf dem Gelände der Schachtanlage Konrad 2 und macht einem neuen Förderturm Platz. Das temporäre Fördergerüst wurde als Zwischenlösung benötigt, da das ursprüngliche Fördergerüst für den Schacht Konrad 2 bereits Anfang der 2000er Jahre zurückgebaut wurde.
Nach dem Rückbau beginnt an gleicher Stelle der Bau eines modernen geschlossenen Förderturms. In seinem oberen Bereich wird eine Fördermaschine für den Transport nach unter Tage installiert. Sie dient nach der Fertigstellung des Endlagers im Jahr 2027 dem Transport der Behälter mit radioaktiven Abfällen von der Tagesoberfläche in das Grubengebäude des Endlagers.
Der Rückbau im Detail
Da der Schacht während der kompletten Neubauphase von den Bergleuten weiter genutzt wird, musste zunächst die Transporttechnik von über Tage in den Schacht verlagert werden. Anschließend wurde begonnen, das rund 100 Tonnen schwere Fördergerüst Stück für Stück abzubauen. Dazu befördert ein Autokran mit einem Korb Fachkräfte auf den rund 40 Meter hohen Turm. Sie zerlegen das Stahlgerüst von oben nach unten in transportable Teile. Ein zweiter Autokran bringt die Teile sicher auf den Boden, wo sie weiter zerlegt werden. Der Stahl wird der Wiederverwertung zugeführt.
Bauphase steht bevor
Die neue Schachtförderanlage ist schon im Planfeststellungsbeschluss Konrad vorgesehen. Die Demontage des alten Fördergerüstes ist ein sichtbares Signal, dass nun die Bauphase bevorsteht. Dazu wird im dritten Quartal 2022 mit dem Rückbau des Schachtkellers und dem anschließenden Neubau begonnen. Der Schachtkeller stellt das Fundament des Förderturms dar. Auch ein Teil der technischen Einbauten wird hier seinen Platz finden. Mit Ausmaßen von 20 mal 23 Metern reicht er sieben Meter ins Erdreich. In vielen weiteren Bauabschnitten wird der 42 Meter hohe Förderturm darüber errichtet und im Jahr 2026 betriebsbereit sein.