Dr. Thomas Lautsch, technischer Geschäftsführer der BGE, erläutert Bundesumweltministerin Svenja Schulze (mitte) und Niedersachsen Umweltminister Olaf Lies (links) an einem Modell der Schachtanlage Asse II die aktuellen und geplanten Maßnahmen in dem Bergwerk
An einem Modell der Asse erläutert Dr. Thomas Lautsch, technischer Geschäftsführer der BGE, Bundesumweltministerin Svenja Schulze und den begleiten Journalisten über die aktuellen und geplanten Arbeiten in dem Bergwerk
Dr. Thomas Lautsch informiert Bundesumweltministerin Svenja Schulze über den Stand der Arbeiten in der Schachtanlage Asse II
Bundesumweltministerin Svenja Schulze beantwortet während des Besuchs in der Schachtanlage Asse II die Fragen der begleitenden Journalisten
Am 7. Februar hat die Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit Svenja Schulze die Schachtanlage Asse II besucht – über und unter Tage. Begleitet wurde sie von Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies und Wolfram König, dem Präsidenten des Bundesamtes für kerntechnische Entsorgungssicherheit (BfE).
Die Ministerin war gekommen, um sich aus erster Hand über den Stand der Rückholungsplanungen zu informieren. Die gesamte Geschäftsführung der BGE stand ihr für Fragen zur Verfügung. Stefan Studt betonte als Vorsitzender der Geschäftsführung, dass es eine Ehre sei, der Ministerin direkt im Bergwerk die Herausforderungen bildhaft machen zu können. Vor einem Modell der Schachtanlage erklärte der technische Geschäftsführer Dr. Thomas Lautsch, an welcher Stelle das Rückholbergewerk geplant wird und wie die BGE sich die Rückholung aktuell vorstellt.
Mehrere Stationen unter Tage
Nach der Besichtigung der Beschickungskammer auf der 490-Meter-Ebene (Sohle), von der aus mittelradioaktive Abfälle in den 1970er Jahren auf der 511-Meter-Ebene eingelagert wurden, machten die Gäste Halt auf der 658-Meter-Ebene. Hier befindet sich die Hauptauffangstelle für das Salzwasser, das in das Bergwerk läuft. Das hier aufgefangene Wasser kommt nicht mit den radioaktiven Abfällen in Berührung und ist deshalb radiologisch unbedenklich. Aktuell werden rund 12.750 Liter pro Tag aufgefangen, abgepumpt und an Verwerter aus der chemischen Industrie abgegeben. In den vergangenen Monaten war es zu einem Anstieg der Lösungsmenge gekommen, die Werte sanken zuletzt wieder.
Bevor es wieder an die Tagesoberfläche ging, machte die Ministerin Halt in 750 Meter Tiefe. Dort befinden sich die die meisten Einlagerungskammern.
Wie geht es weiter? Fragen beim öffentlichen Termin
Im Anschluss an die Befahrung fand in der Infostelle Asse eine öffentliche Veranstaltung des Bundesumweltministeriums statt, an der neben Svenja Schulze auch Olaf Lies, Stefan Studt, der technische Geschäftsführer der BGE, Dr. Thomas Lautsch, BfE-Präsident Wolfram König sowie der Abteilungsleiter Nukleare Sicherheit, Wolfgang Cloosters, den über 80 Anwesenden für Fragen zur Verfügung standen. Svenja Schulze betonte, dass es sich bei der Rückholung des Atommülls aus der Asse um ein weltweit einzigartiges Projekt handele und bescheinigte der BGE beträchtliche Fortschritte. „Wir wollen diesen Müll zurückholen!“ versicherte sie den Anwesenden. In der anschließenden Diskussion ging es neben dem Zeitplan auch um den Zustand des Gebirges und den Asse-2-Begleitprozess.
Svenja Schulze sprach von einem "Meisterstück der Demokratie". Sie bezog sich auf die gesamtgesellschaftliche Entscheidung, aus der Atomenergie auszusteigen, und die Verantwortung für die radioaktiven Abfälle zu übernehmen. Mit Blick auf die neue Standortsuche nach einem Endlager auch für die Abfälle aus der Asse sagte sie: "So etwas wie mit der Asse darf uns nicht nochmal passieren."
Dr. Thomas Lautsch kündigte bis zum Ende des Jahres einen detaillierten Rückholungsplan für das Gesamtprojekt Asse an.
Der Besuch auf der Schachtanlage Asse II ist der Auftakt eines zweitägigen Besuchs von Ministerin Schulze bei der BGE in Niedersachsen. Am 8. Februar wird sie das im Bau befindliche Endlager Konrad besuchen.