Bauarbeiten in 850 Meter Tiefe im Schacht Konrad 2: Hier entsteht die Umladestation für die Abfallbehälter
Der Bau der Umladestation (Füllort), zählt zu den zentralen Arbeiten für das Endlager Konrad. Über den Schacht Konrad 2 werden in Zukunft die Behälter mit den radioaktiven Abfällen nach unter Tage kommen, aus dem Förderkorb übernommen und dann zu den Einlagerungskammern transportiert. Anfang des Jahres haben die Bergleute mit den Baggerarbeiten im Schacht begonnen. Die BGE rechnet mit einer Bauzeit von mindestens zwei Jahren.
Die größte Herausforderung dieser Baumaßnahme ist die Erweiterung der Strecke direkt am Schacht. Um die Gesteinsschichten so wenig wie möglich zu beanspruchen, müssen die Arbeiten vom Schacht aus beginnen. Das heißt: Der Bagger steht im Schacht und arbeitet sich in kleinen Schritten nach unten vor. Damit der Bagger in der Schachtröhre arbeiten kann, mussten die Bergleute zuvor eine Arbeitsplattform in 850 Meter Tiefe in den Schacht bauen.
Der Ausbau der Umladestation erfolgt in zwei Schritten. Zunächst wird eine Höhe von 13 Metern als Tunnelröhre gebaut. Dazu müssen nach dem Ausbruch des Gesteins bis zu 18 Meter lange Gebirgsanker zur Sicherung eingebracht und das Gestein mit einer Lage Spritzbeton stabilisiert werden. Stauchfugen im Beton bieten Raum für Verformungen und wirken starker Rissbildung entgegen. Erst wenn der sich aufbauende Gebirgsdruck in zwei bis drei Jahren weitestgehend abklingt, erfolgt die zweite Ausbaustufe als vollständiger Betonring, wie bei einem Tunnel.
Damit im späteren Endlagerbetrieb die bis zu 20 Tonnen schweren Abfallbehälter auf das Transportfahrzeug umgesetzt werden können, wird im nächsten Schritt eine Krananlage eingebaut, ein sogenannter Portalhubwagen. Die Anlage benötigt eine Höhe von rund acht Metern, daher muss die Tunnelröhre in diesem Bereich entsprechend groß sein. Nach dem vollständigen Ausbau soll die Station über die gesamte Einlagerungszeit möglichst wartungsfrei genutzt werden.
Schacht Konrad 2 wird zukünftig als Transportschacht für die Behälter mit den radioaktiven Abfällen dienen. Nachdem die Behälter alle Prüfschritte in der Umladehalle durchlaufen haben, werden sie mit einem rollbaren Untergestell in den Förderkorb geschoben. Danach geht es in die Tiefe bis zur Umladestation. Dort werden sie auf das Transportfahrzeug umgesetzt und zu den Einlagerungskammern gebracht.